Charlottenburg,
Tauentzienstraße 16/Ecke Marburger Straße 18.
Das Geschäftshaus wurde 1950 von Ernst Runge (* 1890) und Richard Ermisch (1885-1960) für 320 000 DM errichtet. Die Not der Nachkriegsjahre erlaubte es vorerst nur, einen zweigeschossigen Bau zu errichten. Die Konstruktion wurde aber bereits für ein sechsgeschossiges Gebäude berechnet. Es handelte sich um einen Stahlskelettbau mit Mauerwerk und Werksteinverkleidung. Im Gegensatz zu anderen Flachbauten auf Ruinengrundstücken in dieser Gegend wurde dieser Bau eindeutig im Stil der Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre errichtet. Dazu zählten u. a. die abgerundete Ecke und die Betonung der Waagerechten durch die Fensterbänder sowie das Brüstungsband. Ursprünglich waren hier vier zweigeschossige Läden und eine Gaststätte untergebracht. 1954/55 erfolgte von Seeger & Perfanoff eine Aufstockung mit vier Bürogeschossen. Auf die Form der Ladenzeilen wurde dabei keine Rücksicht genommen. 1974 wurde auch der Eingang zum Eckladen umgebaut. Auch dabei ging künstlerisch Wertvolles verloren. Das Gebäude erstreckt sich 26 m entlang der Tauentzienstraße und 38 m an der Marburger Straße. Im untersten Geschoss befinden sich Schaufenster. Der erste Stock ist vorstehend. Darüber liegen die vier Stockwerke mit Bürofenstern. Die Fassade ist hier mit Fliesen verkleidet. Sie ist durch Fenster- und Brüstungsbänder waagerecht und vertikal gegliedert. Das Dach ist etwa einen Meter vorkragend. Heute befinden sich in den unteren beiden Etagen verschiedene Geschäfte, ein Bräunungsstudio und ein chinesisches Restaurant. Außerdem haben im Haus verschiedene Firmen und Rechtsanwälte ihre Büros. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur:
[ BuB VIII Bd. A
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon