* 1655 Insterburg/Ostpreußen, zw.16. u. 23.10. 1706 oder 1707 Berlin, Architekt.
Nach Studienreisen in Italien und Frankreich wirkte er ab Mitte 1687 in Berlin und war bei der Erweiterung der Friedrichstadt und als Aufseher des Bauwesens in der Kurmark tätig. Als Mitarbeiter Johann Arnold Nerings wurde G. 16951698 dessen Nachfolger als Hofbaumeister und erhielt damit die Aufsicht über alle Schloß- und Residenzbauten. Wegen der Fülle von Bauämtern gab G. am 30. 3. 1698 die Bauleitung der Schloß- und Residenzbauten ab und blieb als Landbaumeister tätig. 1699 erhielt er die Ernennung zum Baudirektor in den Städten und auf dem Lande. 1701 wurde G. als erster Baumeister Mitglied der Akademie der Künste. Er zählte zu den Vertretern des niederländischen Barock, zeigte besondere Leistungen im Kirchenbau und war u. a. für den Wiederaufbau abgebrannter Orte, verantwortlich. Nach G.s Plänen entstanden u. a. die Erweiterung des Marstalls Unter den Linden ( Akademie der Wissenschaften), die Neue Kirche ( Deutsche Kirche), die Alte Garnisonkirche, die Spreegassenbrücke ( Jungfernbrücke), die Sebastiankirche ( Luisenstädtische Kirche) und vermutlich das Haus am Märkischen Ufer 18 ( Otto-Nagel-Haus). Zudem leitete er zeitweise den Bau des Zeughauses und der Parochialkirche.