historisch Stadtgebiet,
das in den Bezirk Mitte einbezogen wurde.
Er umfaßt das Gebiet zwischen Spreekanal, Hinter dem Gießhaus, Oberwall- und Niederwallstraße. 1631 entstanden auf dem Werder die ersten Häuser. Das Territorium, seit 1442 in kurfürstlichem Besitz, wurde in die 1658 begonnene Memhardtsche Festungsanlage einbezogen. Am 19. 9. 1662 stellte Kurfürst Friedrich Wilhelm der Ansiedlung, die nun seinen Namen erhielt, einen Frei- und Schutzbrief aus. Sie wurde zur dritten Residenzstadt an der Spree, nach Berlin und Cölln. Bei der Bildung des ersten Magistrats 1669 erhielten Festungsbaumeister Johann Gregor Memhardt, der sich auf dem F. auch sein Wohnhaus (Unter den Linden 1) gebaut hatte, sowie der Jurist Samuel Pleß(en) das Bürgermeisteramt. 1688 war der F. vollständig bebaut. Am 1. 1. 1710 übernahm ein gemeinsamer Magistrat die Verwaltung von F. zusammen mit Berlin, Cölln und den 1674 bzw. 1691 Selbständigkeit erlangten Neustädten Dorotheenstadt und Friedrichstadt. Zu den bedeutendsten Bauwerken, die den II. Weltkrieg und die Nachkriegszeit überstanden haben bzw. wieder errichtet wurden, gehören das Kronprinzenpalais, das Zeughaus, die Friedrichswerdersche Kirche sowie die Reichsbank. Für das Bankgebäude waren ein Großteil der historischen Bebauung des F. abgerissen und Straßen eingezogen worden. Heute ist hier der Dienstsitz des Auswärtigen Amtes.