Mitte (Friedrichswerder), Werderscher Markt 1, Kur-, Unterwasser-, Oberwasserstraße.
Schon 1932 hatte Heinrich Wolff Pläne für ein neues Gebäude der Reichsbank erarbeitet, kam damit jedoch beim Wettbewerb im Frühjahr 1933 unter 30 Architekten nicht in die engere Wahl. Dennoch erhielt er auf Weisung von Adolf Hitler den Zuschlag. Darauf wurden zwischen 1934 und 1938 die dort stehenden Altbauten, darunter die Münze von Friedrich August Stüler sowie das Haus des Kaufmanns Johann Heinrich Weydinger mit von Karl Friedrich Schinkel gestalteten Räumen, abgerissen und bis 1940 der Neubau errichtet. Der Komplex mit mehreren Innenhöfen ist bei gleichbleibender Höhe innen sechs-, außen fünf-, an der Hauptfront zum Werderschen Markt, wo unten Pfeiler vor zurückversetzer Wand stehen, nur viergeschossig gebaut. Die Seitenflügel sind entsprechend der Straßenführung leicht gekrümmt. Dem Stahlbetonskelett sind massive, glatte, helle Werksteinwände vorgeblendet. Bis 1945 diente das Haus als Sitz der Reichsbank, danach des Berliner Stadtkontors und des Ministeriums für Finanzen der DDR. 19591990 beherbergte es die Organisationsapparate des Zentralkomitees der SED, der Zentralen Parteikontrollkommission, der Zentralen Revisionskommission der SED sowie der Bezirksleitung Berlin der SED. Vom 1. 6. bis 2. 10. 1990 nutzte die Volkskammer der DDR das nun Haus der Parlamentarier genannte Gebäude. Ab 1997 erfolgte der Umbau des Hauses für das Auswärtige Amt durch Hans Kollhoff (* 1946).Hierzu entstand von 1997 bis 1999 ein Erweiterungsbau am Werderschen Markt nach Plänen von Thomas Müller (* 1957) und Ivan Reimann (* 1957). Am 20.01. 2000 erfolgte die Schlüsselübergabe für das Auswärtige Amt. Hausherren im Gebäude der R. waren: 19391945 Reichsbankpräsident Walther Funk (18901960), 19491959 die Finanzminister der DDR Hans Loch (18981960) und Willy Rumpf (19031982), die Ersten Sekretäre bzw. Generalsekretäre des ZK der SED Walter Ulbricht, Erich Honecker und Egon Krenz (* 1937) sowie 1990 die Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl (* 1946). Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.