Mitte/Wedding (Oranienburger Vorstadt),
führt von der Tor-, Friedrich- und Hannoverschen Straße (Oranienburger Tor) über die Invalidenstraße, bis sie an der Chausseestraßenbrücke in die Müllerstraße übergeht.
Sie erhielt ihren Namen um 1800. Das Wort Chaussee stammt aus dem Französischen und war eine früher übliche Bezeichnung für eine mit Steinpflasterdeckschicht ausgebaute Landstraße. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stand hier die Wiege der Berliner Industrie. So gründeten August Borsig, Franz Anton Egells (17881854), Friedrich Adolf Pflug, Louis Schwartzkopff und Friedrich Wöhlert ihre Fabriken. Daran erinnern heute die Benennung umliegender Straßen wie die Pflugstraße, Schwartzkopffstraße und Wöhlertstraße sowie die Gedenktafel für August Borsig (Nr. 1). Bertolt Brecht und Helene Weigel ist an ihrem ehemaligen Wohnhaus, dem Bertolt-Brecht-Haus (Nr. 125), eine Gedenktafel gewidmet. Auf den Gründungsort der Spartakusgruppe verweist das Spartakusdenkmal (Nr. 121). In der Straße befinden sich die denkmalgeschützten U-Bahnhöfe Schwartzkopffstraße und Zinnowitzer Straße (früher Stettiner Bahnhof), das Borsighaus (Nr. 13); die Maschinenfabrik Flohr (Nr. 35); die Secura-Werke (Nr. 42) von 1910 sowie die in den Jahren 18261906 erbauten Miets- und Geschäftshäuser Nr. 5, 17, 22, 25, 123 und 125. 1892 entstand hier das Volkskaffeehaus (Nr. 105), das ebenso unter Denkmalschutz steht wie das Kriegervereinshaus (Nr. 94), eine um 1870 installierte Wasserpumpe (vor Nr. 33) sowie die Gebäude der Industrie- und Handelskammer der DDR (Nr. 111113) von 19541957 und der AG für Automobilunternehmungen (Nr. 117) von 1913/14. Zu dem denkmalgeschützten Ensemble Chausseestraße 122125 gehören darüber hinaus die Mietshäuser Nr. 122 (1826) und Nr. 124 (1844). Der 1762 angelegte Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden (Nr. 126) sowie der Friedhof I der Französisch-Reformierten Gemeinde (Nr. 127) von 1762 sind Gartendenkmäler. Im Quergebäude des Grundstücks Nr. 102 befindet sich das Tanzlokal Ballhaus Berlin, ehemals Behrens Casino. An der Straße lagen auch die Garde-Füsilier-Kaserne mit Exerzierplatz (im II. Weltkrieg zerstört), auf deren Gelände später das Stadion der Weltjugend entstand, das 1992 abgerissen wurde.