Der an der Lohmühleninsel am Osthafen (Friedrichshain-Kreuzberg) aus der Spree abzweigende L. erreicht Charlottenburg an der Charlottenburger Brücke/Straße des 17. Juni und endet an der Einmündung des Charlottenburger Verbindungskanals in die Spree. Auf seinem kurzen Weg durch den Bezirk wird er nördlich begrenzt vom Salzufer, südlich vom Einsteinufer und von der Marchbrücke und der Dovebrücke überquert. An seinen Ufern liegen neben Wohnvierteln Gebäude und Einrichtungen der Technischen Universität Berlin und der Königlichen Porzellan-Manufaktur. Der nach Plänen von Peter Joseph Lenné seit Juli 1845 angelegte, am 2. 9. 1850 dem Verkehr übergebene Schifffahrtskanal wurde zwischen 1883 und 1890 ausgebaut und ab 1969 rekonstruiert. Er hat eine Länge von insgesamt 10 km und eine Wassertiefe von 2 m. Seit einer Kabinettsorder von 1819 gab es immer wieder Pläne und Forderungen, den ehemaligen Landwehrgraben schiffbar zu machen. 1840 legte Lenné seinen Plan vor. Er hielt sich mit der Kanaltrasse im wesentlichen an die Linienführung des Landwehrgrabens bis zum Moritzhof und folgte dann dem alten Weidengraben. Die Baubreite mit Nebenanlagen und Straßen war auf 53 m, die Wasserspiegelbreite auf 22,50 m festgelegt. Der Kanal diente neben der Schifffahrt auch zur Hochwasserentlastung der Spree. Er wurde mit Schleusen versehen, um eine befürchtete Absenkung des Grundwasserstandes und die damit verbundene Gefährdung des Baumbestandes im Großen Tiergarten (Mitte) zu vermeiden. Da der L. wegen seiner starken Belastung ab etwa 1880 nur periodisch auf- oder abwärts befahren werden durfte, wurde er später erweitert. Die Uferbefestigung mit Auf- und Abgängen sowie Geländer steht unter Denkmalschutz.