Mitte (Spandauer Vorstadt),
Tucholskystraße 2/Ziegelstraße 1418.
Eine erste Frauenklinik wurde um 18781883 nach Plänen der Architekten Martin Gropius und Heino Schmieden entlang der Ziegelstraße errichtet. Im Zeitraum 19271933 wurden die Gebäude unter Einbeziehung von älteren Teilen nach Plänen der Preußischen Hochbauverwaltung unter Martin Kießling, (die Bauleitung lag in den Händen des Baurats Walter Wolff), durch Neubauten ersetzt. Die Uferzone wurde neu gestaltet und die Südlage für Gärten und Krankensäle genutzt. Wolffs Frauenklinik, ein langgestreckter, dreigeschossiger Putzbau mit Flachdach und kräftiger Zäsur durch den erhöhten Mitteltrakt, wurde in der Form der Neuen Sachlichkeit ausgeführt. Der zurückspringende erhöhte Mittelteil, ursprünglich Eingangsbereich, wurde um 1955 im Zuge von Baumaßnahmen (westlich Anbau eines kurzen Flügels) verlegt. Das östliche Ende des Gebäudetraktes ist halbrund geschlossen und trägt ein von Stützen getragenes, zurückgesetztes verglastes Dachgeschoß. In der U. wirkten u. a. die Mediziner Selmar Aschheim, Ernst Bumm, Helmut Kraatz, Robert von Olshausen und Walter Stoeckel. Die Gebäude werden heute von der Charité (Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie) und von der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität genutzt. Sie stehen unter Denkmalschutz.