Die R. ist Bestandteil der Großsiedlung Siemensstadt und geht nahtlos in die Siedlungserweiterung Charlottenburg Nord über. Die R. trägt ihren Namen nach der Architektenvereinigung Der Ring und entstand 1929 bis 1931 im Auftrag der Gemeinnützigen Baugesellschaft Berlin Heerstraße GmbH. Sie umfasst 1 370 Wohneinheiten mit Bad und Zentralheizung, überwiegend 11/2- und 21/2-Zimmer-Wohnungen, die in drei- bis viergeschossigen Zeilenbauten (Nord-Süd-Zeilen) untergebracht sind. Ihre Errichtung entsprach dem Bedürfnis, für die Beschäftigten von Siemens durch rationalisierte Grundrisstypen den notwendigen Wohnraum zu schaffen. Die R. gilt als einer der Höhepunkte des Neuen Bauens in Berlin. Den Zugang zur Siedlung bildet der Bauteil von Hans Scharoun. Er besteht aus einem geschwungenen Baukörper an der noch zu Spandau gehörenden Mäckeritzstraße (Siemensstadt) sowie einer trichterförmigen Anordnung der Gebäude am Jungfernheideweg, die vom Siemensdamm aus nach Norden auf die schmale S-Bahn-Unterführung und den dahinter liegenden Charlottenburger Hauptteil der Siedlung zulaufen. Es folgt nördlich der Bauteil von Walter Gropius in Form einer kurzen und einer langen Zeile (mit Laubengangwohnhaus) parallel zum Jungfernheideweg. Dunkelviolette Klinkerstreifen fassen die Fenster zu größeren Einheiten zusammen. Auf der Gartenseite sind die Loggien paarweise angeordnet. Die Sonnenterassen auf den Dächern mit zurückgestuften Dachgeschossen bilden hier ein charakteristisches gestalterisches Element. Nach Osten schließen sich die Zeilen des Bauteils von Hugo Häring an. Die charakteristischen birnen- oder nierenförmigen verklinkerten Balkone geben hier den Fassaden eine geschwungene, wellenartige Oberflächenstruktur, die mit den verklinkerten Dachgeschossen diesem aus neun Zeilen bestehenden Bauteil ein spezifisches Gepräge verleihen. In der letzten, sich von den anderen unterscheidenden Zeile sind Kleinwohnungen untergebracht. Die zwei Zeilen am Geißlerpfad von Fred Forbát mit verschiedenen Möglichkeiten der Loggien- und Treppenhausgestaltung schließen die R. nach Osten hin ab. Sie werden optisch durch einen eingeschossigen Ladenbau zusammengeschlossen. Der Zeile am Heckerdamm folgen in westlicher Richtung sechs Zeilen von Paul Rudolf Henning (1886-1986), welche die R. nach Norden zur Jungfernheide hin abschließen. Die Bauten des dem Expressionismus verpflichteten Architekten zeichnen sich durch sachliche Strenge aus. Diesen Zeilen sind am Heckerdamm leicht abknickende dreigeschossige Bauten vorgesetzt, die zur Jungfernheide überleiten sollen. Verklinkerte Sockel- und Dachgeschosse, ausgreifende Balkone und große Fensterbänder an den südlichen Zeilenenden sind kennzeichnend für diese Bauten. Im Süden wird die R. durch den in West-Ost-Richtung langgezogenen Bauteil von Otto Bartning an der Goebelstraße begrenzt. Diese Bauten sind durch querliegende rechteckige Fenster und vertikale Treppenhausbänder gekennzeichnet. Küchen- und Badfenster werden durch Ziegelstreifen optisch vereint. Die Dächer der Hauseingänge sind hier überkragend. Die Balkone auf der Südseite erscheinen wie in die verklinkerten Trennwände eingehängt. Der Zeile wurde 1957 von Scharoun im Osten ein stark gestaffelter Baukörper angefügt. Im Freiraum bis zur S-Bahn-Linie befand sich eines der ersten Berliner Siedlungskraftwerke (heute Fernwärme). Die heute der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft Berlin mbH (GSW) gehörende R. ist als Baudenkmal geschützt.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Architekturführer, Berning, Berlin Handbuch
]