Scharoun, Hans Henry Bernhard

* 20.9.1893 Bremen,
† 25.11.1972 Berlin,
Architekt.

Dia-Serie Scharoun, Hans Henry Bernhard S. studierte von 1912 bis 1914 an der Technischen Hochschule Charlottenburg Architektur. Zunächst wurde er Mitarbeiter in einem Architekturbüro, nahm am Ersten Weltkrieg in Baukommandos teil, 1917/18 war er stellvertretender Leiter im Bauberatungsamt im ostpreußischen Insterburg, arbeitete dann bis 1925 als freier Architekt in Insterburg und folgte schließlich einem Ruf als Professor an die Akademie für Kunst und Kunstgewerbe Breslau. 1926 trat S. der Architekten-Vereinigung "Der Ring" bei und eröffnete ein Büro in Berlin. Nach den städtebaulichen Plänen von S. und Martin  Kontext zu: Wagner MartinWagner wurde 1929/30 die Großsiedlung  Kontext zu: Charlottenburg NordCharlottenburg-Nord zwischen Jungfernheideweg, Goebelstraße und Heckerdamm errichtet, die damals modernste Berliner Wohnsiedlung. 1928/29 baute S. das  Kontext zu: Appartementhaus Kaiserdamm 25 25 aAppartementhaus Kaiserdamm 25/25 a, ein Appartementhaus 1929/1930 Hohenzollerndamm 35/36 und das  Kontext zu: Haus ScharfHaus Scharf, Miquelstraße 39 A und 39 B. Nach Berlin übersiedelte er 1932 als freier Architekt und wohnte bis in die 1960er Jahre Jungfernheideweg 4. Ab 1941 war er mit der Siedlungsplanung für das Nachkriegs-Wohnungsbauprogramm beauftragt. Von 1945 bis 1948 war S. Stadtbaurat im Magistrat von Groß-Berlin. Unter seiner Leitung entstanden die ersten Wiederaufbau- und Rekonstruktionsplanungen für Berlin. Von 1947 bis 1950 war er außerdem Direktor des neu gegründeten Instituts für Bauwesen an der Deutschen Akademie der Wissenschaften, der späteren Deutschen Bauakademie und übernahm gleichzeitig bis zu seiner Emeritierung 1958 den Lehrstuhl für Städtebau an der  Kontext zu: Technische Universitaet Berlin TUBTechnischen Universität Berlin. Nach seinen Plänen entstanden zwischen 1957 und 1963 die Berliner Philharmonie und der zwischen 1967 und 1976 ausgeführte Bau der Preußischen Staatsbibliothek als Teil des Kulturforums (Mitte). 1955 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt, deren Präsident S. von 1956 bis 1968 war und der er als Ehrenpräsident bis zu seinem Tode verbunden war. 1969 wurde S. Ehrenbürger von Berlin. S. wohnte die letzten Jahre seines Lebens Heilmannring 66 A. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee 75 (Steglitz-Zehlendorf). Die Scharounstraße in Tiergarten (Mitte) erinnert an S.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's ? 1955, Brockhaus 1986, Berlinische Lebensbilder Baumeister, Munzinger ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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