Die Siedlung H. wurde als Villen- und Mietshaussiedlung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts am westlichen Ende des Kurfürstendamms gegründet. An ihrer Entstehung war der Landwirt, Siedlungsplaner und Bodenspekulant Johann Anton Wilhelm Carstenn maßgeblich beteiligt. Der Ortsteil ohne selbständigen Status trägt seinen Namen nach einem gleichnamigen See der dort gelegenen Kleinen Grunewaldseenkette. Durch die 1877 fertiggestellte Ringbahn wurde die Kolonie zweigeteilt. Aufgrund der dort eingerichteten Station Grunewald (ab 1884 Bahnhof Halensee) entwickelte sich die damalige Kolonie rasch zu einem großstädtischen Vorort und beliebten Ausflugsziel. Zwischen 1909 und 1934 lockte der Lunapark, eine der größten Vergnügungsanlagen in Europa, Millionen Besucher nach H. Ein besonderer Anziehungspunkt war auch das 1928 eröffnete "Sportseebad mit Schwimmschule und Familienbad", heute Freibad Halensee. Große Teile des früheren Areals von H. werden heute von der Stadtautobahn eingenommen. Kurfürstendamm und Westfälische Straße sind die Haupteinkaufsstraßen des Wohngebietes. Denkmalgeschützte Gebäude befinden sich auf dem Kronprinzendamm, an der Johann-Sigismund-Straße, an der Westfälischen Straße und an der Bornstedter Straße. Gedenktafeln erinnern in H. an den Geophysiker und Grönlandforscher Alfred Wegener, an den Verleger und Komponisten Herwarth Walden, an die Schriftstellerin und Lyrikerin Else Lasker-Schüler, an die erste deutsche Pilotin Melli Beese-Boutard und an den Juristen, Politiker und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime Hermann Louis Brill.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Berlin Handbuch, Christoffel, A-Z
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