C. war einer der größten Grundstücksspekulanten und Initiatoren privater Stadtplanung seiner Zeit. Er gründete die Siedlungen Lichterfelde-Ost und Lichterfelde-West, Friedenau, Halensee und Wilmersdorf. Um 1870 kaufte C. das Rittergut Deutsch-Wilmersdorf. 1872 ließ er u. a. durch Johannes Otzen erste Straßenpläne für die Gegenden um das Dorf Wilmersdorf erstellen. Am 1.9.1873 wurde er geadelt und erhielt den Beinamen Carstenn-Lichterfelde. Ab 1874 entstanden die ersten Straßen und Plätze um die Kaiserstraße, später Kaiserallee, heute Bundesallee, die als Carstenn-Figur bekannt wurden. Im selben Jahr wurden auf seine Anregung Wilmersdorf, Schmargendorf und Friedenau zu einem Amtsbezirk vereint. 1878 verlieh Kaiser Wilhelm I. C. den erblichen Adel. C. war 1892 auch Initiator der Gründung der Villenkolonie Grunewald. Die Übermacht der preußischen Bürokratie sowie der Gründerkrach vom Oktober 1873 führten später beinahe zu seinem Ruin. C. fand seine letzte Ruhestätte auf dem Paulus-Friedhof II, Hindenburgdamm 101 (Dorfaue) in Steglitz-Zehlendorf. Auf Beschluss des Senats von 1969 erhielt er dort ein Ehrengrab. Eine Gedenktafel am Hindenburgdamm 28 und die Carstennstraße (Steglitz-Zehlendorf) erinnern an C.