Kleine Grunewaldseenkette

Wilmersdorf,
Koenigsallee.

Die K. besteht aus Halen-, Königs-, Diana-, Hertha- und Hubertussee. Die K. ist eine durch nacheiszeitliche Schmelzwasser entstandene Nebenrinne der Havelseen. Ihre Hauptrichtung verläuft parallel zur Havelseenkette von Norden nach Süden, lediglich der Hubertussee liegt in südöstlicher Richtung. Die eiszeitliche Schmelzwasserrinne war im Laufe der Jahrhunderte weitgehend verlandet. Es hatte sich ein langes Fenn gebildet, das aus Moorflächen und mit Moorwasser gefüllten Teichen bestand, die im Volksmund Diebesloch, langes Luch, Entenkehre und Torffenn hießen. Die  Kontext zu: Kurfuerstendamm GesellschaftKurfürstendamm-Gesellschaft, der u. a. der Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) angehörte, erwarb 1889 ein 284 ha großes Grunewaldareal, in dem dieses Fenn lag. Bereits 1890 wurde die nun hier entstehende Villenkolonie als selbständige Landgemeinde Grunewald anerkannt. Ca. 200 polnische Gastarbeiter rodeten den Wald, legten das Sumpfgelände trocken und schufen die heutige Kutlturlandschaft mit der Seengruppe, denen die Besitzer der Villen an den Ufern der Seen die heute bekannten Namen gaben: Dianasee mit 2,5 ha und ca. 3 m Tiefe nach der römischen Göttin der Jagd, Königssee mit 2,5 ha und 2,2 m tief nach dem Bankier Felix Koenig (1846-1900), einem Mitbegründer und ersten Anlieger der Kolonie Grunewald, Herthasee mit 1,3 ha und 1,2 m Tiefe der kleinste der Seen (Namensgeber unbekannt), Hubertussee 2,5 ha groß und 4 m tief, benannt nach dem katholischen Heiligen und Schutzpatron der Jäger Hubertus von Lüttich (655-727), und als letzter Teil der Seengruppe der  Kontext zu: HalenseeHalensee der schon im späten Mittelalter als "Holesee in der Harden Heide" bekannt war.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wille Landseen ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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