Charlottenburg,
Heerstraße 141.
Der F. an der Heerstraße ist einer der beiden noch als Begräbnisstätten genutzten jüdischen Friedhöfe Berlins. Er wurde von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin nach der Spaltung der Stadt 1954 bis 1956 für die Toten im Westteil angelegt, die noch bis 1955 auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt worden waren.
Der geometrisch angelegte baumreiche F. am Nordrand des Grunewalds, umgeben von einer hohen Mauer, wurde von Hermann Guttmann und Bernhard Kynast geplant. Die Bauten - Kapelle und Verwaltungsgebäude, die samt zwei Toren einen kleinen Hof bilden - entwarf Curt Leschnitzer. 1966 und 1979 wurde der F. erweitert. Jüdischer Tradition gemäß sind die Gräber in sieben Abteilungen gegliedert. Auf dem Friedhof befindet sich eine Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des NS-Regimes, die Josef M. Lellek 1960 aus Steinen der zerstörten Synagoge in der Fasanenstraße errichtet hat. Die Gedenkstätte besteht aus einem Sarkophag ähnlichen Gedenkstein (2 m x 1 m x 1 m). Das Mahnmal zeigt den Davidstern und trägt die Inschrift: "Denen die unter der Herrschaft des Unmenschen ihr Leben lassen mussten zum ewigen Gedächtnis 1933-1945". Vor dem Mahnmal wurde 1984 eine Urne mit Asche von Opfern aus dem Konzentrationslager Auschwitz beigesetzt. Um den Gedenkstein stehen in weitem Rund kleine rote Grabplatten, die Überlebende des Holocaust für ihre ums Leben gekommenen Angehörigen errichten ließen. Die fünf alten Grabsteine rechts und links des Mittelwegs sind Funde von dem im 15. Jahrhundert geschlossenen jüdischen Friedhof in Spandau, dem Juden-Kiewer. Als Ehrengräber des Landes Berlin gepflegt werden die Grabstätten des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und des Zentralrats der Juden in Deutschland Heinz Galinski (1912-1992), des Schauspielers, Regisseurs, Rundfunk- und Fernsehmoderators Hans
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Hammer, Berlin Handbuch
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon