* 24.12.1901 Przedborz/Lodz,
† 24.4.1983 Berlin,
Fotograf.
P. kam nach dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland, lebte 1924 bis 1928 in Palästina und war seit 1929 als Pressefotograf in Berlin tätig. Nach der "Arisierung" der deutschen Presse und einem vergeblichen Versuch, in die USA zu emigrieren, fotografierte P. von 1933 bis 1941 für jüdische Zeitungen. Seine Aufnahmen gehören zu den wenigen Zeugnissen vom Leben der zur Vernichtung bestimmten Juden in Berlin. Ps. fotografische Aufmerksamkeit galt vor allem den Kindern, die er wenige Jahre vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager beim Spiel, beim Gebet oder beim Schulunterricht beobachtete. P. selbst wurde 1941 bis 1945 zur Zwangsarbeit herangezogen und verdankte das Überleben allein seiner Ehe mit einer Christin. Die Pisareks hatten zuerst in einer Sozialsiedlung in Reinickendorf gewohnt. Schon 1936 erklärte die Verwaltung den Ps., sie seien für die Nachbarn "unzumutbar". P. zog in die Oranienburger Straße 37, links neben das Postfuhramt. Nur wenige Meter weiter, im Haus des ehemaligen Jüdischen Museums Oranienburger Straße 31, arbeitete P. Dort eröffnete er nach dem Zweiten Weltkrieg sein Fotostudio. Nach 1945 dokumentierte P. als Presse- und Theaterfotograf den politischen und kulturellen Neubeginn im Berlin der Nachkriegszeit. Zu seinen bekanntesten Fotos aus jenen Jahren gehört die Serie zum Händedruck von Otto Grotewohl (1894-1964) und Wilhelm Pieck (1876-1960) auf dem Vereinigungsparteitag von KPD und SPD 1946 in Ost-Berlin. Berühmt sind auch Künstlerporträts, darunter von Helene
Quellen und weiterführende Literatur:
[ BG 20.11.2001, Grabstelle
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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