Weltlinger, Siegmund

* 29.3.1886 Hamburg,
† 18.5.1974 Hamburg,
Kommunalpolitiker.

Dia-Serie Weltlinger, Siegmund W. besuchte das Gymnasium und ging dann ins Bankfach. Ab 1912 war er Volontär und Angestellter bei Berliner Bankhäusern und ab 1913 Chefredakteur und Herausgeber des Börsenarchivs. Von 1914 bis 1918 nahm er als Frontsoldat und Verwalter des Generalgouvernements in Belgien am Ersten Weltkrieg teil. Von 1929 bis 1925 arbeitete er als Bankprokurist und anschließend bis 1938 als Fondsmakler an der Berliner Börse im Bankkommissionsgeschäft. In der so genannten Reichskristallnacht 1938 war er zeitweilig im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. 1939 bis 1943 war er in leitender Stellung bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin tätig. Von 1943 bis 1945 lebte er illegal in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1957 war W. Referent für Jüdische Angelegenheiten im Magistrat von Groß-Berlin, ab 1950 im Berliner Senat. 1947 gehörte W. zu den Gründern der Arbeitsgemeinschaft der Kirchen und Religionsgemeinschaften Berlins und 1949 war er Mitbegründer und Mitvorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Ab 1957 gehörte das CDU-Mitglied W. dem Berliner Abgeordnetenhaus an. 1961 wurde er als Stadtältester geehrt. 1971 erhielt er die Berliner Ernst-Reuter-Plakette. Als er 1974 verstarb, wurde er in einem Berliner Ehrengrab auf dem  Kontext zu: Friedhof in CharlottenburgFriedhof in Charlottenburg, Heerstraße 141 (Scholz-Platz) beigesetzt. Die  Kontext zu: Weltlinger BrueckeWeltlinger Brücke wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Stadtälteste, Wer ist´s ? 1958 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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