Rosenthal, Hans Günter

* 2.4.1925 Berlin,
† 10.2.1987 Berlin,
Rundfunk-, und Fernsehmoderator.

Dia-Serie Rosenthal, Hans Günter R. besuchte ab 1935 die jüdische Mittelschule, Große Hamburger Straße. Er war um 1941 Mitglied einer zionistischen Organisation, die ihn in ein Ausbildungslager nach Sommerfeld mit dem Ziel der Ausreise nach Palästina schickte. Das Lager wurde im Frühsommer 1941 aufgelöst. 1942 wurde R. zur Zwangsarbeit in der Blechemballagenfabrik Alfred Hanne verpflichtet. Er wohnte in der Weißenseer Langhansstraße 106. Der Firmenchef setzte ihn in den Zweigbetrieb nach Torgelow um. R. gelang 1943 die Flucht aus Torgelow. Er verbarg sich in der Schrebergartenanlage "Dreieinigkeit" in Lichtenberg. Zwei couragierte Frauen halfen ihm, als Illegaler den Holocaust zu überleben. Am 21.5.1945 begann seine Mitarbeit beim Berliner Rundfunk. Er wohnte in der Wustermarker Straße in Spandau. Ab 28.7.1948 hatte er eine feste Anstellung beim RIAS Berlin. Im Frühjahr 1954 lief seine erste Quizsendung "Wer fragt, gewinnt" an und 1958 hatte R. sein Fernsehdebüt beim SFB mit "Raus ins Grüne, rein ins Lokal". In den folgenden Jahren stieg seine Popularität vor allem durch seine 1963 begonnene Sendung "Allein gegen alle" und ab 1971 durch "Dalli Dalli". Von 1962 bis 1980 leitete er beim RIAS die Unterhaltungsabteilung. 1965 wurde R. Präsident des Fußballclubs Tennis-Borussia ( Kontext zu: Berliner Tennis Club Borussia e VBerliner Tennis-Club Borussia e. V. /TeBe). Von 1961 bis 1980 war er Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und ab 1971 Vorsitzender der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Ihm wurde 1972 das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1980 erschien seine Autobiographie "Zwei Leben in Deutschland". Sein Ehrengrab befindet sich auf dem  Kontext zu: Friedhof in CharlottenburgFriedhof in Charlottenburg, Heerstraße 141 (Scholzplatz). Der Hans-Rosenthal-Platz wurde nach ihm benannt. In der Winsstraße 63 (Pankow) erinnert eine Gedenktafel an R.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ DBE, Killy, Koberstein, Sandvoß, Hammer, ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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