GROPIUSSTADT (Berlin-Buckow-Rudow)

Dia-Serie Gropiusstadt

G. ist seit 1972 die Bezeichnung für eine der 4 GroßsiedlungenGroßsiedlungen, die nach dem II. Weltkrieg in Berlin-West entstanden sind. Sie liegt im Südosten Berlins (Bezirk Neukölln) und entstand in den Jahren 1960 bis 1975 zwischen den alten märkischen Dörfern Buckow und Rudow auf einem Areal von 265 ha. Der neue Stadtteil unter dem ursprünglichen Namen "Berlin-Buckow-Rudow" bildet mit seinem Ortsteil Britz sowohl den räumlichen Anschluß an das alte Neukölln, als auch den Abschluß eines aufgelockerten Wohnverbandes, der schon in den 20er Jahren in Britz mit der HufeisensiedlungHufeisensiedlung begonnen worden war. Der Name G. geht auf den Gründer des Bauhauses Walter Gropius Walter Gropius(1883-1969) zurück, dessen Großonkel der Architekt Martin Gropius Martin Gropius(1824-1880) war. Gropius arbeitete die Rahmenplanung für dieses Demonstrativprojekt im sozialen Wohnungsbau aus und entwarf einige Einzelprojekte (zum Beispiel die erste, nach ihm benannte, integrierte Gesamtschule Berlins und das 31geschossige, 90 m hohe Punkthaus am Wildmeisterdamm). Bis zu seinem Tod Anfang Juli 1969 nahm Gropius Anteil an der Realisierung des Projektes.

1962 war mit dem Bau der ersten etwa 17 000 Miet- und Eigentumswohnungen begonnen worden; am 25.2.1964 hielten die ersten Bewohner Einzug in ihre neuen Quartiere; bis August 1971 waren rund 13 900 Wohnungen bezogen. Anders als im Märkischen
        ViertelMärkischen Viertel wurden in der G. parallel zum Baufortschritt auch die Folgeeinrichtungen wie Einkaufszentren, Schulen, Kindertagesstätten, Altenheime, Sportanlagen und Verkehrsverbindungen erstellt und für ca. 50 000 Einwohner berechnet. Die Fernwärme- und Warmwasserversorgung erfolgt durch ein Heizkraftwerk am Teltowkanal. Durch Verlängerung der U-BahnU-Bahn erfolgte ein günstiger Verkehrsanschluß an die CityCity sowie Neukölln.
Die Baukosten wurden 1960 mit 565 Mill. DM angegeben; nach Fertigstellung lagen sie bei 1 740 Mill. DM. Anfang der 90er Jahre wurden für Sanierungsmaßnahmen in der G. rd. 12 Mill. DM bereitgestellt.

Entwicklung der Einwohnerzahlen von Britz, Buckow und Rudow (1734-1919)

Jahr Britz Buckow Rudow
1734
1801
1840
1871
1890
1900
1910
1919
181
267
573
1 888
5 494
8 538
11 502
13 477
162
193
250
681
1 016
1 199
1 812
2 395
256
276
420
748
1 102
1 394
1 502
1 447

Quelle: RACH 1990/50, 64, 284

Quellen und weiterführende Literatur: Literaturquellen
Torge 1939/74; Baubilanz 1971/16; Krumholz 1969/282; Ludewig 1986/154; Rach 1990/50-54, 64-69, 284-289; Baedeker 1992/334-335; Berlin Handbuch 1993/457-458; Berliner Wohnquartiere 1994/237-240; Dehio 1994/322; Peters 1995/224-225; Topographischer Atlas 1995/124; Stadt der Architektur 2000/307-310; Bauen in Berlin 2000/280

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