Schlüter, Andreas

13.7.1659 (Taufe) Danzig,
† 19.05.1714 St. Petersburg (Rußland),
Architekt, Bildhauer.

Sch., der sich in Polen bereits einen Ruf als Bildhauer erworben hatte, wurde 1694 von Kurfürst Friedrich III. ( Kontext: Friedrich I., König in Preußen, Friedrich III. als Kurfürst von Brandenburg Friedrich I.) (1657–1713) zur Vorbereitung der 1696 erfolgten Gründung der Academie der Mahl-. Bild- und Baukunst, der späteren  Kontext:  Akademie der Künste Akademie der Künste, als Hofbildhauer nach Berlin berufen. Hier wirkte er an der Gestaltung von Repräsentationsbauten mit. So schuf er 1696/97 die 22 Köpfe sterbender Krieger am  Kontext: Zeughaus Zeughaus, dessen Bau er 1698/99 auch kurzzeitig leitete. Hinter dem Zeughaus entstand nach seinem Entwurf 1698 das Gießhaus für die Königliche Stück- und Kunstgießerei. Weiterhin schuf er die Kanzel der  Kontext: Marienkirche Marienkirche und das Landhaus Kamecke (zerstört). Im  Kontext: Ephraimpalais Ephraimpalais befindet sich die Kopie einer Stuckdecke, die Sch. für die Alte Post (Palais Wartenberg, König-/Poststraße) entwarf. Sch. modellierte 1696/97 das erste im Freien stehende deutsche Reiterdenkmal – das  Kontext: Reiterstandbild des Großen Kurfürsten Reiterstandbild des Großen Kurfürsten. Seit 1699 leitete er als Schloßbaudirektor den Umbau des Berliner  Kontext: Stadtschloß Stadtschlosses zu einer barocken Vierflügelanlage. Der wegen Einsturzgefahr notwendige Abriß des von ihm 1702 entworfenen Münzturmes am Schloß im Jahre 1706 beendete die Karriere Sch.s, der 1701 zum Mitglied der Societät der Wissenschaften gewählt worden und von 1702 bis 1704 Direktor der Academie der Mal-, Bild- und Baukunst war. Er folgte 1713 einem Ruf nach St. Petersburg. In Berlin hatte er in der Brüderstraße 33, später 40, und Breite Straße 11 gewohnt. Die Schlüterstraßen (Charlottenburg, Hellersdorf) tragen seinen Namen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html