Große Hamburger Straße

Mitte (Spandauer Vorstadt),
von der Auguststraße zur Oranienburger Straße.

Dia-Serie Große Hamburger Straße 1708 wurde die Hamburger Straße in Richtung des alten Hamburger Heerweges angelegt. 1737 erhielten Teile dieser Straße den Namen G. bzw. Kleine Hamburger Straße, nach dem dort gelegenen Hamburger Tor. Die Straße hatte im Volksmund auch den Namen „Toleranzstraße“, da hier evangelische, jüdische und katholische Einrichtungen eng beieinanderliegen. An den Häusern 15 und 16 befindet sich seit 1990 an den Brandwänden die Installation von Christian Boltanski „The Missing House“, die an die Bewohner des zerbombten Hauses erinnert. Auf dem  Kontext: Alter Jüdischer Friedhof Alten Jüdischen Friedhof informiert eine Gedenktafel über den ältesten erhaltenen Begräbnisplatz der Berliner Juden. Hier befindet sich ein Grabstein für Moses  Kontext: Mendelssohn, Moses Mendelssohn, an ihn erinnert auch die Gedenktafel am Gymnasium der Jüdischen Gemeinde ( Kontext: Knabenschule der Jüdischen Gemeinde Knabenschule der Jüdischen Gemeinde, Nr. 27). Vor dem Friedhof steht das  Kontext: Denkmal „Jüdische Opfer des Faschismus“ Denkmal „Jüdische Opfer des Faschismus“ an der Stelle des  Kontext: Jüdisches Altersheim Jüdischen Altersheims, das 1942 von der Gestapo in ein Sammellager verwandelt wurde. In der Straße befindet sich das erste katholische Krankenhaus Berlins, das  Kontext: St.-Hedwig-Krankenhaus St.-Hedwig-Krankenhaus (Nr. 5–11), die evangelische  Kontext: Sophienkirche Sophienkirche mit ihren Gemeindehäusern (Nr. 29–31) und dem  Kontext: Sophienkirchhof Sophienkirchhof. Am Haus Nr. 36 erinnert eine Gedenktafel daran, daß der Psychiater Günter  Kontext: Ammon, Günter Ammon hier seine Kindheit und Jugend verbrachte. Zum denkmalgeschützten Ensemble der Spandauer Vorstadt zählen die zwischen 1828 und 1911 erbauten Mietshäuser Nr. 2, 4, 12, 15–16, 17–19, 24–25, 28, 32–37. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht das 1755 entstandene Bürgerhaus (Nr. 13–14). Ältestes Haus des Viertels ist das 1691 erbaute Haus 19 A, das 1827 eine klassizistische Fassade erhielt und früher u. a. als Brauerei und als Branntweinbrennerei genutzt wurde. Der Alte Jüdische Friedhof (zwischen Nr. 25 und 26) und der  Kontext: Sophienkirchhof Sophienkirchhof (Nr. 29–31) sind Gartendenkmäler.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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