Mitte (Spandauer Vorstadt), Große Hamburger Straße 2930 und Sophienstraße.
Der historische Kirchhof, heute Parkanlage, umgibt die Sophienkirche. Im 18. und 19. Jahrhundert bis 1870 war er Beerdigungsstätte für prominente Persönlichkeiten der Sophien-Kirch-Gemeinde. Nach der Schließung des Friedhofes und Umwandlung in einen Park, wurden einige Grabdenkmale, die von besonders schöner Ausführung und Ausdruckskraft waren, in die Gestaltung des Parks mit einbezogen. Die ältesten sind kaum noch lesbar an der Kirchenfassade angebracht, so die für den Seilermeister Christian Sieburg, einen der ersten Kirchenvorsteher, Mitbegründer der Sophien-Kirch-Gemeinde oder die mit drastischen Todessymbolen gestalteten für den Bildhauer J. D. Schwartzenauer ( 1748) und für den Kantor Peter Koppe ( 1753). An der Nordwand der Kirche ist eine Steintafel für die Dichterin Anna Luise Karsch eingelassen und an der südlichen Sakristeiwand eine frühklassizistisch gestaltete Schriftplatte für Carl Wilhelm Ramler. Nördlich der Kirche befinden sich mehrere geschmückte Urnengrabmale, darunter das von Carl Friedrich Zelter. An der südlichen Friedhofsmauer befindet sich das von Friedrich Drake (18051882) gestaltete Grabmal des Historikers Leopold von Ranke. Das prachtvollste Grabdenkmal, eine bildhauerische Arbeit aus Sandstein, ist das für Johann Friedrich Koepjohann und seine Frau ( 1776), südlich der Kirche. Das Denkmal zeigt einen Engel, der die Todesbotschaft bringt. Am Boden liegen das ausgeschüttete Füllhorn (Reichtum) und die Werkzeuge des Zimmermanns als Metapher für die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge und eine Puttenfigur mit verhülltem Haupt als Trauersymbol. Bereits nach dem Tode seiner Frau hatte Koepjohann Wilhelm Christian Meyer d. Ä (17261786) mit der Schaffung der Friedhofsplastik beauftragt. Nach der Restaurierung wurde sie mit einem schützenden Glasdach versehen. Der historische Kirchhof steht unter Denkmalschutz.