Mitte (Alt-Cölln),
zwischen Schloßplatz und Gertraudenstraße/ Mühlendamm.
Sie erhielt ihren Namen Anfang des 18. Jahrhunderts, da sie zu dieser Zeit die breiteste Straße von Berlin war. Nach dem Bau des Schlosses galt die B. als eine der vornehmsten Straßen der Stadt. Hier gründete Julius Springer die Julius Springer Verlagsbuchhandlung, woran eine Gedenktafel (Nr. 11, früher Nr. 20) erinnert, und hier befand sich auch der erste Sitz der Vossischen Zeitung. In der Straße wohnten u. a. die Baumeister Karl Friedrich Schinkel, Andreas Schlüter und Michael Mathias Smids. Im 19. Jahrhundert zur Geschäftsstraße umgewandelt, etablierte sich zwischen Brüderstraße und der B. u. a. das Warenhaus von Rudolph Hertzog. Nach den Zerstörungen im II. Weltkrieg erweiterte man die Straße und bebaute den gesamten westlichen Teil der Straße neu, wobei das Ermelerhaus (ehemals Nr. 11) versetzt wurde. Es entstand der Kanzleiflügel für das Staatsratsgebäude (Nr. 1) und das Ministerium für Bauwesen der DDR (Nr. 1217), mit dem Wandbild von Walter Womacka Der Mensch Maß aller Dinge von 1968. In der Straße steht mit dem Ribbeckhaus (Nr. 35) der einzige erhaltene Spätrenaissancebau Berlins. Neben diesem Gebäude sind auch die Stadtbibliothek (Nr. 3234) und der Alte Marstall (Nr. 3637) denkmalgeschützt. DIHT (heute DIHK), BDA und BWI bezogen 1999 das Haus der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft (Nr. 2029).