Preußisches Ministerium des Innern

hatte seinen Sitz in Mitte (Dorotheenstadt),
in einem Gebäudekomplex,
Unter den Linden 72–74.

Das Haus Unter den Linden 72–73 gestaltete Oberbauinspektor Dietlein nach Ankauf durch den Fiskus 1837 um, wobei Karl Friedrich  Kontext: Schinkel, Karl Friedrich Schinkel bei der Gestaltung der Schauseite mitwirkte. Im selben Jahr bezog das P. hier die ersten Räume. 1873–1876 erfolgte ein totaler Umbau durch Max  Kontext: Spitta, August Adolf Spitta (1842–1902) nach Plänen von Julius  Kontext: Emmerich, Julius Emmerich. Das dreigeschossige Gebäude erhielt eine Sandsteinfassade im spätklassizistischen Stil. 1921 übernahm das P. auch das Nachbargebäude Unter den Linden 74. Es war 1823–1825 von Georg Heinrich  Kontext: Bürde, Georg Heinrich Bürde nach Entwürfen Schinkels in klassizistischem Stil als Artillerie- und Ingenieurschule errichtet worden. Der gesamte Komplex erfuhr 1933–1937 durch Konrad Nonn eine bedeutende Erweiterung, wobei beide Bauten Hofabschlüsse erhielten und das Haus Dorotheenstraße 93 ( Kontext: Erweiterungsbau des Preußischen Ministeriums des Innern Erweiterungsbau des Preußischen Ministeriums des Innern) hinzukam. Im II. Weltkrieg wurden die Gebäude Unter den Linden zerstört und später abgetragen. Das P. nutzte bis zur Zusammenlegung mit dem Reichsministerium des Innern 1934 den Komplex. Erster Hausherr war Gustav Adolph von Rochow (1792–1845), letzter ab 1933 Hermann Göring (1893–1946), mehrmals Carl Severing (1875–1952), nämlich 1920/21, 1926 und 1930–1932. Heute stehen auf dem Grundstück die  Kontext: Botschaft Ungarns Botschaft Ungarns und die  Kontext: Botschaft Polens Botschaft Polens. An die Geschichte des P. erinnert eine Informationstafel der Stiftung Topographie des Terrors.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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