Magnushaus

Mitte (Dorotheenstadt),
Am Kupfergraben 7.

Dia-Serie Magnushaus Das 1756 fertiggestellte zweigeschossige Barockgebäude übereignete  Kontext: Friedrich II., König in Preußen, seit 1772 König von Preußen Friedrich II. 1755 dem Beamten Johann Friedrich Westphal, der es ab 1761 bewohnte. Der Bauplan stammte vermutlich von Johann Boumann (1706–1776) oder/und Georg Wenzeslaus von  Kontext: Knobelsdorff, Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Das Haus, zu dem auch ein Garten gehört, weist ein risalitartig hervorgehobenes Mittelstück mit korinthischen Pilastern und einer doppelläufigen Freitreppe auf. Innere Umbauten bzw. Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten erfolgten 1840, 1927/28, 1958/59 und 1993/94. Als erster Mieter zog der Mathematiker Josef-Louis Comte de Lagrange (1736–1813) ein. 1822 erwarb der Architekt August Adolf Günther das Haus. 1840 kaufte es der Universitätsprofessor Gustav von  Kontext: Magnus, Heinrich Gustav von Magnus. Er begann in dem Haus, wo er einen Hörsaal und ein physikalisches Kabinett eingerichtet hatte, mit physikalischen Lehrveranstaltungen und nutzte sein Physiklabor zur Studentenausbildung. Die Physikalische Gesellschaft veranstaltete größtenteils ihre Treffen in seinem Haus. Ab 1908 wohnte hier dann der renommierte Germanist Rochus von Liliencron (1820–1912), der sich als Redakteur der 56bändigen „Allgemeinen Deutschen Biographie“ einen Namen gemacht hatte. 1911 ging das M. in Staatseigentum über. Danach wohnte darin von 1912 bis ca. 1932 der Theaterleiter Max  Kontext: Reinhardt, Max Reinhardt. 1934 überließ man es der Universität. Zum 100. Geburtstag des Physikers Max  Kontext: Planck, Max Karl Ernst Ludwig Planck wurde das Gebäude der 1952 gegründeten Physikalischen Gesellschaft der DDR übergeben. Seitdem beherbergt es Plancks Bibliothek und wird auch als Max-Planck-Haus bezeichnet. Seit 1994 ist das denkmalgeschützte Haus wissenschaftliches Begegnungszentrum der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, darüber hinaus nutzen Richard von  Kontext: Weizsäcker, Richard Freiherr von Weizsäcker und der Verein Atlantik-Brücke das Gebäude. 2001 erwarb die Siemens AG, deren Gründerväter Werner von  Kontext: Siemens, Ernst Werner von Siemens und Georg Halske (1814–1890) zu den Mitgliedern der Physikalischen Gesellschaft zählten, das M. Es zählt zu den wenigen erhaltenen barocken Bürgerhäusern Berlins und steht unter Denkmalschutz. Gedenktafeln erinnern an Max Reinhardt und die Restaurierung des M. 1993/94 sowie an Gustav von Magnus und seine bedeutendsten Schüler und Mitarbeiter.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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