Knoblauchhaus

Mitte (Alt-Berlin),
Nikolaiviertel,
Poststraße 23.

Dia-Serie Knoblauchhaus Das barocke Wohnhaus für den seit 1750 in Berlin ansässigen Nadler Johann Christian Knoblauch entstand 1759/60 als dreigeschossiger Putzbau mit siebenachsiger, leicht vorgewölbter Hauptfassade und gebrochenem, ausgebautem Mansarddach. Die heutige Fassade in frühklassizistischen Formen zeigt das Stammhaus der Familie seit den Umbauten von 1835, markantes Schmuckelement ist der breite Rankenfries. Das Haus befand sich bis 1945 in Familienbesitz, so wohnten hier der Stadtrat Carl Friedrich  Kontext: Knoblauch, Carl Friedrich Wilhelm Knoblauch, der Architekt Eduard  Kontext: Knoblauch, Karl Heinrich Eduard Knoblauch, der Begründer des Böhmischen Brauhauses Armand Knoblauch (1831–1905) und Otto Bernhard  Kontext: Knoblauch, Otto Bernhard Knoblauch. Als geistiges Zentrum sah das Wohnhaus Gäste wie Gotthold Ephraim  Kontext: Lessing, Gotthold Ephraim Lessing, Moses  Kontext: Mendelssohn, Moses Mendelssohn, Alexander und Wilhelm von  Kontext: Humboldt, Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt, Karl Friedrich  Kontext: Schinkel, Karl Friedrich Schinkel und Christian Daniel  Kontext: Rauch, Christian Daniel Rauch. Um 1935 eröffnete hier Hermann Schütze, der Wirt vom „Buletten-Keller“ am Molkenmarkt, die „Historischen Weinstuben“ und zählte u. a. Gerhart Hauptmann (1862–1946), zu seinen Gästen. Nach Beseitigung von Kriegsschäden erhielten die Weinstuben 1986 zusätzliche Lokalitäten im Kellergeschoß, das ein originales Kreuz- und Tonnengewölbe besitzt. Das  Kontext: Märkisches Museum Märkische Museum zeigt seit 1988 im Obergeschoß bürgerliche Wohnkultur des Berliner Biedermeier, die Knoblauch-Keibelsche Familiengeschichte mit Bildern der Familie und ihrer Freunde. Neben musealer Nutzung bietet das älteste original erhaltene Haus des Nikolaiviertels Räume für Sonderausstellungen des Stadtmuseums Berlin. Das K. steht unter Denkmalschutz. Eine Tafel informiert über Bewohner und Geschichte des Hauses.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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