Helmholtz, Hermann Ludwig Ferdinand von (seit 1883)
* 31.08.1821 Potsdam, 08.09.1894 Charlottenburg bei Berlin, Physiker.
H. erhielt seine Ausbildung ab 1838 an der Pépinière (Königlich Medizinisch-Chirurgisches Friedrich-Wilhelm-Institut) und an der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt-Universität) in Berlin. Es folgten Anstellungen als Militärarzt in Potsdam, 1848 als Lehrer der Anatomie an der Akademie der Künste und Berufungen nach Königsberg, Bonn und Heidelberg. 1871 kam H. als Nachfolger von Gustav Magnus als Professor der Physik und Leiter des Physikalischen Instituts an die Berliner Universität. Von 1873 bis 1878 erfolgte nach seinen Angaben der Bau des Physikalischen Instituts in der Neuen Wilhelmstraße (heute Wilhelmstraße), das er bis 1886 leitete. H. war Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1877/78 Rektor der Universität und ab 1888 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Charlottenburg. Er beschäftigte sich u. a. mit der Thermodynamik chemischer Vorgänge, mit der Optik, Akustik, Elektrodynamik und mit philosophischen Fragen der Mathematik. H. formulierte den Satz von der Erhaltung der Energie und erfand das Ophtalmometer (Augenspiegel). Er trat auch als Wissenschaftsorganisator hervor und verfaßte ca. 2000 wissenschaftliche Publikationen. H. wohnte u. a. 18711876 Königin-Augusta-Straße 45 (heute Reichpietschufer) und 18761889 Neue Wilhelmstraße 16 (im Gebäude des Physikalischen Instituts). Seine Frau Anna H. (18341899) gehörte zu den bedeutendsten Berliner Salonieren. Auf Gedenktafeln am Magnushaus und in der Wilhelmstraße 67 A wird an den Wissenschaftler erinnert. Auf dem Landeseigenen Friedhof Wannsee befindet sich sein Ehrengrab. Der Helmholtzplatz (Prenzlauer Berg) und die Helmholtzstraßen (Köpenick, Charlottenburg und Treptow) tragen seinen Namen. Das Helmholtzdenkmal steht im Ehrenhof der Humboldt-Universität.