Wedding (Gesundbrunnen),
zwischen Badstraßenbrücke und Swinemünder Brücke und den S-Bahnhöfen Humboldthain und Bornholmer Straße (Prenzlauer Berg).
Nur die S-Bahn-Linien S 1 (Wannsee Oranienburg), S 2 (Blankenfelde Weidmannslust) und S 25 (Lichterfelde Tegel) befahren zur Zeit diesen Bahnhof. Er hat einen direkten Zugang zum U-Bahnhof Gesundbrunnen. Seine Bedeutung für den Berliner Nah- und Fernverkehr wird mit der Fertigstellung der Nordringverbindung zum S-Bahnhof Wedding und S-Bahnhof Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) sowie der Fernbahngleise zum Lehrter Bahnhof im Rahmen des Verkehrsprojekts Nordkreuz stark zunehmen. Der Bahnhof G. ist 1871 mit der damals neuen Verbindungslinie (später Ringbahn) und der Aufnahme der Personenbeförderung ab 1. 1. 1872 entstanden. Schon 18951897 erfolgte eine Neuordnung des Bahnhofs im Zusammenhang mit der Streckenverlegung der Stettiner Bahn in das Gleisbett der Ringbahn und der Nordbahn. Drei neue Bahnsteige wurden gebaut und nach Plänen von Arnim Wegner (18501917) an der Badstraße 14 ein neues Empfangsgebäude im neogotischen Stil errichtet. Bereits um 1900 war G. ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Fernbahn, Vorortbahnen und Ringbahn; etwa drei Millionen Billetts wurden jährlich gelöst. Am 8. 8. 1924 hielt hier der erste elektrische Zug (später S-Bahn) nach Bernau. Anfang 1929 wurde auch der Ringbahnsteig elektrifiziert. Ab April 1930 konnte man durch einen unterirdischen Verbindungsgang den U-Bahnsteig erreichen. Nach Zerstörungen im II. Weltkrieg wurde im Juli/ August 1945 der Verkehr schrittweise wieder aufgenommen. 1952 wurde der Fernbahnsteig geschlossen, und nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 war der Ringverkehr Richtung Osten unterbrochen. Im Januar 1984 wurde der Bahnhof völlig stillgelegt. Ab 1. 5. 1984 wurde der Verkehr auf der Nord-Süd-S-Bahn wieder aufgenommen, wobei die Züge mit einzigem Halt am Bahnhof Friedrichstraße unter dem Ostteil Berlins hindurchfuhren. Mit der Vereinigung Berlins begannen umfangreiche Planungen und erste Baumaßnahmen zur für den G. als Fern- und Regionalbahnhof mit zwei S-Bahnsteigen, einem Regionalbahnsteig und zwei Fernbahnsteigen mit je zwei Gleisen pro Bahnsteig. Selbst ICE-Zügen, werden hier halten können. Bereits im Februar 1998 konnte ein neuer S-Bahnsteig eröffnet und gleichzeitig ein direkter Zugang zum denkmalgeschützten U-Bahnhof geschaffen werden. An einem neuen Empfangsgebäude über den fünf Bahnsteigen nach Plänen der Architekten Ingrid Hentschel und Axel Oestreich, Berlin, wird gearbeitet. Die umfangreichen Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen sollen 2001 abgeschlossen sein.