Französisches Gymnasium

Tiergarten (Tiergarten-Süd),
gelegen in der Derfflingerstraße 7.

Die 1974 von Hans-Joachim Pysall geschaffene Anlage umfaßt ein zurückgesetztes fünfgeschossiges Hauptgebäude, ein vorgelagertes Aulagebäude sowie eine Sporthalle. Im Eingangsbereich steht eine Bronzebüste des Kurfürsten  Kontext: Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm. In die Schulanlage mit einbezogen wurde die an der Straßenfront befindliche  Kontext: Villa Wuttke Villa Wuttke. Sie dient als Bibliothek und Hausmeisterwohnung. Das F. war 1689 durch Kurfürst Friedrich III. ( Kontext: Friedrich I., König in Preußen, Friedrich III. als Kurfürst von Brandenburg Friedrich I.) für die aus Frankreich geflüchteten Hugenotten gegründet worden. Bis 1701 befand sich das F. in angemieteten Räumen in der Stralauer Straße vor dem Stralauer Tor. 1701 bezog es das Palais Wangenheim Niederlage-Wall-Straße 1–2 (später Niederlagstraße). Von 1873 bis Mai 1945 hatte es sein Domizil in dem 1872/73 errichteten Schulgebäude am Reichstagsufer 6. Gegen Ende des II. Weltkrieges wurde der Schulbetrieb unterbrochen und das Gebäude zerstört. Kurt  Kontext: Levinstein, Kurt Levinstein, von 1900 bis 1935 Lehrer am F., versuchte schon bald nach Kriegsende, ehemalige Schüler und Lehrer zu sammeln, und begann zunächst in der  Kontext: Französische Kirche Französischen Kirche am Gendarmenmarkt und bis 1947 in einem Gebäude in der Niederwallstraße nahe dem Spittelmarkt zu unterrichten. Nach der Wiederzulassung des F. durch die Alliierten befand sich das Gymnasium in der Lütticher Straße im Wedding. 1952 wurde es mit dem Lyceé Francois in Frohnau vereinigt und bezog einen Neubau nahe dem Kurt-Schumacher Damm. 1974 mußte es dem Ausbau des Flughafens Tegel weichen und bezog sein heutiges Domizil. Der Unterricht an dieser Ganztagsschule richtet sich nach französischen Lehrplänen, es werden französische Lehrbücher benutzt, alle Schüler werden überwiegend französischsprachig unterrichtet. An der denkmalgeschützten Villa Wuttke befinden sich Gedenktafeln für Kurt Levinstein, Ernst  Kontext: Lindenborn, Ernst Lindenborn und Paul Hartig, die am F. lehrten.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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