Renaissance-Theater

Charlottenburg,
Hardenbergstraße 6.

Dia-Serie Renaissance-Theater Das traditionsreiche kleine Privattheater mit 545 Plätzen, nach dem Zweiten Weltkrieg eine Bühne für anspruchsvolle Unterhaltungskunst mit vielen namhaften Schauspielern, hat sich seit 1995/96 unter der Direktion von Horst-H. Filohn, beraten von Hans Magnus Enzensberger (* 1929), in der neuen Berliner Theaterlandschaft mit einem Programm situiert, in dem Tragikomödien und Komödien moderner Autoren von Bertolt  Kontext zu: Brecht BertoltBrecht bis Slawomir Mrozek (* 1930) - darunter auch Erst- und Uraufführungen - den Akzent setzen. Eröffnet worden war es unter der Leitung von Ferdinand  Kontext zu: Bruckner FerdinandBruckner am 18.10.1922 mit Gotthold Ephraim Lessings (1729-1781) "Miß Sara Sampson" hier in dem 1902 von Konrad Reimer (1853-1915) und Friedrich  Kontext zu: Koerte FriedrichKörte errichteten "Motivhaus", einem Vereinshaus, dessen Räume im Erdgeschoß 1919 zum Kino umgebaut worden waren. Der lange, schmale Zuschauerraum brachte dem R. die Bezeichnung "Schlauch-Theater" ein. 1926/27 baute es der Berliner Theaterarchitekt Oskar  Kontext zu: Kaufmann OskarKaufmann unter Einbeziehung des ersten Obergeschosses um. Die Leitung übernahm der expressionistische Regisseur Gustav Hartung (1887-1946), der u. a. mit der Inszenierung des Bruckner-Dramas "Krankheit der Jugend" Aufsehen erregte. 1933 wurde das Privattheater geschlossen - es war später die kleine Bühne des  Kontext zu: Schiller TheaterSchiller-Theaters unter Heinrich  Kontext zu: George HeinrichGeorge -, und das Gebäude 1936-1938 zur Reichsschrifttumskammer umgebaut. Trotz Kriegszerstörungen nahm das R. als erste Berliner Bühne bereits am 27. Mai 1945 wieder den Spielbetrieb auf. 1946 vereinfacht instandgesetzt, wurde es 1985 von Michael Lindenmeyer restauriert, so dass sich das R. heute wieder als der ursprüngliche Kaufmann-Bau präsentiert: mit dem halbrunden, zweigeschossigen Vorbau des Eingangsbereichs und den markanten fünf schlanken, über beide Geschosse reichenden rundbogigen Fenstern, deren neue blaue Verglasung Hella Santarossa (* 1950 ) entworfen hat; mit der expressionistischen Formenvielfalt im Zuschauerraum, besonders im Balkonbereich die von César Klein (1876-1954) geschaffenen Intarsien aus vielfältigen kostbaren Materialien; seit Mitte der 1990er Jahre leuchten auch Foyers und Wandelgänge wieder in den Originalfarben. Vor dem Theater befindet sich der  Kontext zu: Bildserie Entenbrunnen. Das R. steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Kulturhandbuch, Renaissance-Theater.de ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon