Mendelsohn, Erich

* 21.3.1887 Allenstein/Ostpreußen,
† 15.9.1953 San Francisco/USA,
Architekt.

Dia-Serie Mendelsohn, Erich M. begann 1907 zunächst ein Ökonomiestudium in München. Ein Jahr später kam er nach Berlin an die Technische Hochschule Charlottenburg und studierte Architektur. Nach zwei Jahren vervollkommnete er sein Wissen nochmals an der Münchener Universität. 1912 legte er seine Ingenieurprüfung ab und machte sich zuerst in München selbständig. Bereits im November 1918 kam M. nach Berlin und eröffnete 1919 eine eigene Firma. Er gehörte zu den Gründern der Künstlervereinigung "Novembergruppe", die sich am 3.12.1918 in Berlin konstituierte. M. wohnte 1918 bis 1929 in  Kontext zu: WestendWestend, Kastanienallee. 1920/21 wurde nach seinen Entwürfen der Einstein-Turm in Potsdam gebaut, womit er einen entscheidenden Beitrag zum Expressionismus in der Baukunst leistete. 1924 war er Mitbegründer der Architektenvereinigung  Kontext zu: Der Ring"Der Ring". In den 1920er Jahren unternahm er mehrere Reisen, u. a. 1923 nach Palästina, 1925 in die UdSSR und in die USA. Zu seinen Werken in Berlin gehörte das Columbushaus - das Verwaltungsgebäude des Metallarbeiterverbandes das zwischen 1930 und 1932 am Potsdamer Platz entstanden war. Es wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Er baute 1924 das Pelzhaus C. A. Herpich in der Leipziger Straße, 1927/28 das Universum-Kino am Kurfürstendamm 153-156, die heutige  Kontext zu: Schaubuehne am Lehniner PlatzSchaubühne, Wohnhäuser in der Heerstraße 107, 1929 die  Kontext zu: Mendelsohn VillaMendelsohn-Villa Am Rupenhorn 6 und die  Kontext zu: Doppelvilla Karolingerplatz 5 5 aDoppelvilla Karolingerplatz 5-5a sowie weitere Villen in Charlottenburg und Zehlendorf. M. emigrierte im April 1933 zuerst nach London, dann 1939 nach Palästina und gelangte 1941 in die USA. In Haifa hatte er bereits 1936 ein Büro eröffnet. Er baute dort 1937/38 die Hebräische Universität und 1938 in Jerusalem das Hadassa-Krankenhaus. In den USA wurden mehrere Bauwerke, darunter Synagogen in St. Louis (1950) und in Cleveland (1952) nach seinen Plänen errichtet. Eine Gedenktafel Am Rupenhorn 6 erinnert an M.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's ? 1935, Thieme/Becker, Emigration, Berlinische Lebensbilder Baumeister, Winninger ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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