Charlottenburg,
auf dem Olympiagelände,
westlich vom Olympiastadion gelegen.
In der Verlängerung der Ost-West-Achse des Stadions schließt sich an das Maifeld der Westwall an. In seinem Mittelstück beherbergt er ein dreigeschossiges Bauwerk, über das sich der Glockenturm erhebt. In dem Mittelgeschoss dieses Bauwerks befindet sich die L. Sie wurde 1934 bis 1936 von Werner March als Ehrenhalle für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Sportler errichtet. Der Name bezieht sich auf einen 1914 heftig umkämpften Ort in Belgien, wo sich ein deutscher Soldatenfriedhof mit 45 000 Gräbern befindet. Das Bauwerk ist eine Stahlbetonskelettkonstruktion und wurde mit Natursteinen verkleidet. Bestimmend für seine nach Westen gerichtete Fassade ist die wuchtige Pfeilergliederung. Die eigentliche Halle hat eine Ausdehnung von ca. 50 m x 12 m. Sie wird durch zwölf kräftige Pfeiler gegliedert, die ursprünglich 76 Fahnen der an der Schlacht beteiligten deutschen Regimenter trugen. In der Mitte der Halle befand sich bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ein Schrein mit Erde vom Friedhof von Langemarck. An der Ostwand des Raumes sind zwölf Stahlschilde mit den Namen der an der Schlacht beteiligten Divisionen und der ihnen zugehörigen Truppenteile angebracht. An den Schmalseiten der Halle befinden sich Verse von Walter Flex (1887-1917) und Friedrich Hölderlin (1770-1843). Sie wurden während der Zeit des Nationalsozialismus im Sinne eines Toten- und Opferkultes verwendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die L. für längere Zeit zerstört. Der Wiederaufbau durch Werner March erfolgte erst 1960 bis 1962.