Aus Anlaß des 150. Jahrestages des Beginns der Märzrevolution von 1848 wurden 1998 im Bezirk Mitte Gedenktafeln an den bedeutendsten ehemaligen Barrikadenstandorten enthüllt, die an Ereignisse und Personen der Märztage erinnern. Ecke Oberwallstraße/Werderstraße befand sich der Standort der ersten, von preußischen Gardetruppen unter General Karl Ludwig von Prittwitz (17901871) angegriffenen Barrikade. Die Barrikade Jäger-/Oberwallstraße befand sich in unmittelbarer Nähe der Zeitungshalle von Gustav Julius (18101851). Auf der Barrikade am Oranienburger Tor wurde der Student Alfred von Bojanowsky (18271848) tödlich verwundet. Unter den Kämpfern auf der Barrikade Marschallbrücke befand sich der Arzt Rudolf Virchow. Eine zweigeteilte Tafel an der Tauben-/Friedrichstraße erinnert an die Verteidiger der Barrikade gegen die Truppen des 2. Infanterieregiments und an die Stiftung der Tafel durch die Gustav-Heinemann-Initiative. An der Barrikade Kronen-/Friedrichstraße fiel der Referendar und Landwehroffizier Gustav von Lensky (18241848). Auf der Barrikade Königsstraße (heute Rathausstraße) fiel der Danziger Student Levin Weiss. Die Barrikade Breite Straße wurde unter Führung des Maschinenbauers Karl Siegrist (18131891) errichtet und verteidigt. Die Barrikade Alexanderplatz wurde unter dem Landwehrmann August Braß (18181876) und dem Tierarzt Ludwig Urban gegen die Truppen des Generalmajors Johann Karl von Möllendorff (17911860) verteidigt. An der Barrikade Roßstraßenbrücke wurde der Student Hermann von Holtzendorff (18251848) ermordet. Weitere Barrikadenstandorte, an die noch keine Gedenktafel erinnert, befinden sich in der Brüderstraße, wo der Kupferschmiedelehrling Karl August Wagner (18291848) erstes Opfer in der Märzrevolution wurde; Mohren-/Friedrichstraße und Dorotheen-/Friedrichstraße. Zu den Gedenktafeln, die aus Anlaß dieses Jahrestages enthüllt wurden, gehören auch zwei Tafeln Am Festungsgraben 2 und am Gendarmenmarkt, wo vom 22. 5. bis Mitte September 1948 im Gebäude der damaligen Singakademie, danach bis 10. 11. 1848 im Schauspielhaus, die Preußische Nationalversammlung tagte, sowie eine Tafel auf dem Gendarmenmarkt an der Deutschen Kirche, die an die Aufbahrung der 183 Märzgefallenen erinnert und daran, daß zwanzigtausend Berliner den Gefallenen das letzte Geleit in den Friedrichshain gaben.