Der später als Hauptmann von Köpenick bekanntgewordene V. kam 1867 als 17jähriger für drei Jahre in das Zellengefängnis Moabit. Er war zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er Postanweisungen gefälscht hatte. Nach seiner siebenten Haftstrafe (15 Jahre Zuchthaus wegen schweren Diebstahls) erschwerte ihm die Polizei den Wiedereinstieg in ein bürgerliches Leben durch wiederholte Ausweisungen. Daraufhin besorgte er sich eine Offiziersuniform, führte eine Abteilung Soldaten in das Köpenicker Rathaus und raubte die Stadtkasse. Am 1. 12. 1906 fand sein Prozeß im Kriminalgericht Moabit statt. Zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, wurde er 1908 vom Kaiser begnadigt. Carl Zuckmayers Drama Der Hauptmann von Köpenick wurde am 5. 3. 1931 im Deutschen Theater uraufgeführt und mehrmals verfilmt. In Köpenick erinnern die Hauptmann-von-Köpenick-Grundschule und eine Gedenktafel sowie eine Skulptur am Rathaus an V.