Es entstand als neues Kriminalgericht zwischen 1902 und 1906 nach Plänen von Rudolf Mönnich und Carl Vohl und wurde am 17. 4. 1906 eingeweiht. Das alte Kriminalgericht, ein zwischen 1877 und 1882 in der Rathenower Straße/Alt-Moabit nach Entwurf von Heinrich Herrmann errichtetes Gerichtsgebäude, wurde im Krieg zerstört und 1953 abgerissen. Heute nimmt das K. infolge mehrerer Anbauten fast den gesamten Komplex Turmstraße, Wilsnacker Straße und Alt-Moabit ein. Dort arbeiten das Amtsgericht Tiergarten, Teile des Landgerichts, die Staatsanwaltschaften sowie der Berliner Amtsgerichtspräsident. Viele Prozesse machten das K. berühmt, so die Verfahren gegen den Hauptmann von Köpenick Wilhelm Voigt, gegen den Kommunisten Max Hoelz (18891933), gegen die kriminellen Gebrüder Saß, gegen die Terroristen, die den Kammergerichtspräsidenten Günter von Drenkmann (19101974) ermordet bzw. den CDU-Landesvorsitzenden Peter Lorenz (19221987) entführt hatten, gegen Repräsentanten der DDR wie Erich Honecker und Erich Mielke (19072000) u. a.