Tierarzneischule

hatte ihren Sitz in Mitte (Friedrich-Wilhelm-Stadt),
Luisenstraße 56 auf dem Gelände der Tierärztlichen Hochschule.

Dia-Serie Tierarzneischule Das spätklassizistische dreigeschossige Bauwerk wurde 1839/40 nach Entwürfen von Ludwig Ferdinand  Kontext: Hesse, Ludwig Ferdinand Hesse errichtet. Die Bauplastiken im Ehrenhof des dreiflügligen Gebäudes schuf Ludwig  Kontext: Wichmann, Ludwig Wilhelm Wichmann. Sie zeigen 8 Reliefbüsten von Tierärzten. Im Dachgiebel steht eine Figurengruppe mit Bezug auf die Veterinärmedizin. Große Rundbogenöffnungen markieren die Eingänge, Treppen und Hörsäle. Auf der Parkseite des Gebäudes stehen Büsten auf Hochsockeln. Sie stellen die Veterinärmediziner Wilhelm Dieckerhoff (1835–1903), Andreas Christian Gerlach (1811–1877) und Wilhelm Schütz (1839–1920) dar. Die Dreiflügelanlage ist erhalten geblieben von der 1790 gegründeten und 1840 in den Neubau gezogenen T. Die Anstalt, die anfangs vor allem den Bedürfnissen der Kavallerie diente, hat sich später mehr der Wissenschaft als der Landwirtschaft zugewandt. 1887 erhielt sie den Status einer Hochschule und wurde am 1. 11. 1934 gemeinsam mit der Landwirtschaftlichen Hochschule als Fakultät der Berliner Universität angegliedert. Auf dem Gelände befinden sich zahlreiche bemerkenswerte Verwaltungs- und Lehrgebäude. Dazu gehört auch das von Carl Gotthard  Kontext: Langhans d. Ä., Carl Gotthard Langhans d. Ä. entworfene Anatomische Theater. Dieser Hörsaal ist neben dem ältesten in Padua (1594) eines der wenigen erhaltenen anatomischen Theater der Welt. Der villenartige zweigeschossige frühklassizistische Bau mit dem Grundriß eines griechischen Kreuzes (im Studentenjargon „Trichinentempel“ genannt) hat in der Mitte eine flache Kuppel. Darunter befindet sich der Hörsaal mit amphitheaterartig steil ansteigenden Sitzreihen. Zwischen den halbkreisförmigen Fenstern zeigen Malereien von Christian Bernhard Rode (1725–1797) ländliche Szenen mit Haustieren. Das Gebäude ist im Äußeren bis auf den 1874 erfolgten Anbau durch Friedrich  Kontext: Schulze, Johann David Friedrich Otto Schulze und im Innenraum (restauriert von Rudolf Weinrich 1970) unverändert. Der Hörsaal wird wegen der guten Akustik auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt. In dem dahinter liegenden parkartigen Gelände befinden sich noch weitere um 1900 errichtete Instituts-, Wohn-, Stallgebäude. Von 1950 bis 1967 saß in der T. das  Kontext: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, danach das Staatssekretariat für Kirchenfragen. Heute werden die Gebäude genutzt von Instituten der  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität, der Freien und der Technischen Universität, vom  Kontext: Robert-Koch-Institut Robert-Koch-Institut und dem Deutschen Rheuma-Forschungs-Zentrum. Das Gebäudeensemble steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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