Neue Reichskanzlei

befand sich in Mitte (Friedrichstadt),
Voßstraße 4–6.

Nach offiziellen Darstellungen im Dritten Reich hatte Adolf  Kontext: Hitler, Adolf Hitler die Idee zum Bau der N. um die Jahreswende 1937/38 und erteilte am 11. 1. 1938 Albert  Kontext: Speer, Albert Berthold Konrad Hermann Speer den Auftrag hierfür. Nach neueren Forschungen gab es bereits im Juli 1937 Pläne für das Gebäude, und der Beginn der Planungen läßt sich bis 1934 zurückverfolgen. Alle Häuser in der Voßstraße erwarb das Deutsche Reich von 1935 bis 1937, ab März 1936 wurden die Altbauten abgerissen. Nach neun Monaten Bauzeit erfolgte am 3. 1. 1939 die Schlüsselübergabe an Hitler. Die Bauplanung hatte in den Händen von Speer gelegen. Ferner waren am Bau beteiligt die Architekten Otto Apel, Werner Dieffenbach, Hans Peter Klinke, Walter Kühnell, Carl Piepenburg, Fritz Raab, Hans Russwurm, Gerhard Winter. Die Bildhauerarbeiten stammen von Arno Breker (1900–1991): Ehrenhof, Runder Ehrenhof, Runder Saal, Kleinplastiken; Josef Thorak (1889–1952): Pferde auf der Terrasse, Gartenbrunnen; Hans Vogel: Wappenkartuschen über den Galerietüren; Richard Klein (1890–1967): Kaminplatten; Kurt Schmid-Ehmen: Hoheitsadler; Hermann Kaspar: Saal, Mosaikornamente, Kleinplastiken. Der Ziegelbau nahm eine Baufläche von 16 300 mē ein. Die verputzten dreigeschossigen Seitenteile mit monumentalem Portal flankierten ein zurückgesetztes zwar nur zweigeschossiges, aber höheres mit Muschelkalk verkleidetes Mittelteil. Das Gebäude nahm einschließlich des einbezogenen  Kontext: Palais Borsig Palais Borsig die gesamte Länge der Voßstraße mit 421 m ein. Im Mittelteil gab es die Marmorgalerie, das 400 mē umfassende „Arbeitszimmer des Führers“, den Kabinettsaal und Adjutantenräume. In den Seitenteilen waren neben Repräsentationsräumen und dem Speisesaal auch Büros verschiedener Ministerien untergebracht. Zu dem Komplex gehörten ferner ein Gewächshaus im Garten und zwei Wohnhäuser für Leibwächter. Die ganze Bebauung wurde im II. Weltkrieg zerstört, die Ruine 1949/50 gesprengt und abgerissen, die Trümmer in den folgenden Jahren beseitigt. Den Marmor verwendete man für die  Kontext: Sowjetisches Ehrenmal Sowjetischen Ehrenmale im Treptower Park und in Tiergarten und für den heutigen U-Bahnhof  Kontext: Mohrenstraße (U-Bahnhof) Mohrenstraße. An der Stelle der N. befinden sich heute Wohnhäuser aus den achtziger Jahren und eine Kindertagesstätte. An der Voß-/Wilhelmstraße informiert eine Tafel der Stiftung Topographie des Terrors über die N.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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