Maxim Gorki Theater

Mitte (Dorotheenstadt), Am Festungsgraben 1–2.

Dia-Serie Maxim Gorki Theater Das Gebäude mit klassizistischen Fassaden, zweige-schossigem Portalgiebel und durchgehenden korinthischen Pilastern, in dem sich heute das Maxim Gorki Theater befindet, wurde auf Anregung Carl Friedrich  Kontext: Zelter, Carl Friedrich Zelters von Carl Theodor  Kontext: Ottmer, Carl Theodor Ottmer für die 1791 gegründete Berliner  Kontext: Singakademie Singakademie in den Jahren 1825–1827 errichtet. Der Baumeister ließ sich bei der Form des Baues von einem Entwurf Karl Friedrich  Kontext: Schinkel, Karl Friedrich Schinkels inspirieren. Seit 1865 vorgenommene Umbauten konzentrierten sich stets auf die Innenarchitektur. Nach der Beseitigung der Schäden aus dem II. Weltkrieg und Instandsetzungsmaßnahmen eröffnete 1947 in dem Gebäude das Theater des Hauses der Kultur der Sowjetunion. Der heute noch erhaltene Zuschauerraum war als Konzertsaal durch seine gute Akustik in Europa berühmt. In diesem ältesten Konzerthaus Berlins gab Franz Liszt (1811–1886) Konzerte, in ihm wurden Clara Schumann (1819–1896), Niccolò Paganini (1782–1840) und Anton Rubinstein (1829–1881) gefeiert. Eine Gedenktafel im Foyer erinnert an Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), der hier 1829 die von Zelter wiederentdeckte Matthäus-Passion von Bach aufgeführt hatte. Alexander von  Kontext: Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt hielt hier seine Kosmos-Vorlesungen und auch die Konstituierende Preußische (National)Versammlung tagte im Revolutionsjahr 1848 in dem Saal. 1952 erhielt das neugegründete Theaterensemble, das den Namen des russischen Dichters Maxim Gorki (1868–1936) trägt, das Haus als Heimstatt. Der Name war Programm dieser Schauspielbühne, die sich vor allem der russischen und sowjetischen Dramatik verpflichtet fühlte. Von 1952 bis 1968 war Maxim  Kontext: Vallentin, Maxim Gerhard Vallentin Intendant. Seine berühmteste Inszenierung in dieser Zeit war Gorkis „Nachtasyl“. Weitere herausragende Erfolge waren u. a. Aufführungen der Stücke von Friedrich Wolf (1888–1953), Schillers „Räuber“ und Helmut Sakowskis (* 1924) „Steine im Weg“. In den siebziger Jahren wurde unter der Intendanz Albert  Kontext: Hetterle, Albert Hetterles die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen DDR-Dramatikern wie Rudi Strahl (* 1931), Rainer Kerndl (* 1928), Peter Hacks (* 1928) und Helmut Baierl (* 1926) verstärkt gepflegt.

In den achtziger Jahren machten die Inszenierungen von Thomas Langhoff (* 1938) wie Shakespeares „Sommernachtstraum“ und Tschechows „Drei Schwestern“ Furore. Jüngste Erfolge sind „Der Hauptmann von Köpenick“ und „Berlin-Alexanderplatz“. Das Haus steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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