Jeßner, Leopold

* 03.03.1878 Königsberg,
† 13.12.1945 Los Angeles,
Regisseur, Theaterleiter.

J., der als einer der Begründer des modernen Regietheaters gilt, war von 1919 bis 1928 Intendant des Staatlichen  Kontext: Schauspielhaus Schauspielhauses und von 1928 bis 1930 Generalintendant der Schauspielbühnen des Staatstheaters Berlin und Direktor der dort angeschlossenen Schauspielschule. Seine Inszenierung des „Wilhelm Tell“ von Friedrich von Schiller (1759–1805) galt als ein Theaterskandal, weil in der Aufführung von 1919 das Bühnenbild und das Bekenntnis zur Revolution als eine provokante Lösung empfunden wurden. In den 20er Jahren führte J. auch Regie u. a. für den Film „Erdgeist“ (1922/23). Er förderte junge Autoren wie beispielsweise Bertolt  Kontext: Brecht, Bertolt Eugen Friedrich Brecht, junge Regisseure wie Jürgen  Kontext: Fehling, Jürgen Karl Geibel Fehling sowie Schauspieler wie Fritz  Kontext: Kortner, Fritz Kortner. J. war Vorstandsmitglied des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischer Glaubens. 1930 wurde sein Vertrag als Generalintendant in einen Regievertrag bis 1933 umgewandelt. 1934 emigrierte er nach einem Gastspiel in mehreren westeuropäischen Ländern nach London, über Palästina und Österreich 1937 in die USA. Im Stadtbezirk Friedrichshain ist nach ihm die Jessnerstraße benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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