Den dreigeschossigen, mit rustiziertem Muschelkalkstein verkleideten Bau errichtete 19041906 das Architekturbüro Cremer & Wolffenstein (Wilhelm Cremer und Richard Wolffenstein). Dabei wurde die vom Ende des 13. Jahrhunderts stammende Heilig-Geist-Kapelle integriert, der letzte Rest des 18181825 abgerissenen gleichnamigen mittelalterlichen Hospitals. Ernst Westpfahl (18511926) schuf die Bauplastik am und im Gebäude. Von Fritz Klimsch stammt die sitzende Marmorfigur des Hermes, dem Gott des Handels, im Foyer. Nach Zerstörungen im II. Weltkrieg wurde das Gebäude vereinfacht wiederhergestellt. Die beiden Obergeschosse sind durch Kolossalpilaster zusammengeschlossen. Ein asymmetrisch eingefügter viereckiger Turm (beim Wiederaufbau 1980 leicht verändert) und ein Runderker beziehen die Kapelle, die ungeachtet mehrfacher Umbauten ihren gotischen Charakter beibehielt, in das Ensemble ein. Errichtet für die H., dient das Gebäude heute der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität. In der Kapelle, an der eine Bronzetafel über die Baugeschichte informiert, war jahrelang eine Mensa untergebracht, jetzt ist ein Hörsaal eingerichtet. Der Komplex steht unter Denkmalschutz.