Heilig-Geist-Kapelle

Mitte (Alt-Berlin),
Spandauer Straße 1.

Dia-Serie Heilig-Geist-Kapelle Um 1300 wurde der rechteckige Saalbau an die Südseite des 1272 erstmals urkundlich erwähnten Heilig-Geist-Spitals angefügt. 1476 erhielt die Kapelle einen 1816 entfernten Dachturm mit schlankem Spitzhelm. Um 1600 ersetzte man die flache Decke durch ein Sterngewölbe und baute ringsum Emporen mit 32 Brüstungsfeldern ein. In diese Felder wurden im Laufe der Zeit Tafelbilder eingesetzt, die heute auf Berliner Dorfkirchen verteilt sind. Der rote eingeschossige Backsteinbau steht auf einem Feldsteinsockel mit der Grundfläche von 17 x 10 m. Je drei hohe Rund- bzw. Spitzbogenfenster bestimmen die Süd- und Ostfassade. Die H. wurde mehrmals restauriert. 1825 wurde das Heilig-Geist-Spital abgerissen. 1904–1906 bezog das Architekturbüro Cremer & Wolffenstein (Wilhelm  Kontext: Cremer, Wilhelm Albert Cremer und Richard  Kontext: Wolffenstein, Richard Wolffenstein) auf Drängen des Vereins für die Geschichte Berlins die H. in den Neubau der  Kontext: Handelshochschule Berlin Handelshochschule ein. Seitdem befindet sich der Eingang zur Kapelle im Foyer des Universitätsgebäudes. Die H. war ursprünglich den Hospitalinsassen für Gottesdienste vorbehalten, bis sie seit 1655 zugleich als erste evangelische Garnisonkirche (bis 1703) diente. Bis 1905 fanden dann hier katholische Gottesdienste statt. Ab 1906 nutzte man die H. als Hörsaal bzw. Mensa. Eine Bronzetafel weist auf die Baugeschichte hin. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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