Camaro, Alexander

* 27.9.1901 Breslau,
† 20.10.1992 Berlin,
Maler, Tänzer.

C. erhielt nach seinem Studium der Malerei, einer Violinausbildung und einem Tanzstudium 1932/33 Engagements als Tänzer an der Freien Volksbühne (heute  Kontext zu: Haus der Berliner FestspieleHaus der Berliner Festspiele), am  Kontext zu: Theater des WestensTheater des Westens und an der Städtischen Oper, heute  Kontext zu: Deutsche Oper BerlinDeutschen Oper Berlin. Vom NS-Regime wurde er aus politischen Gründen entlassen. Für seine Bilder erhielt er Ausstellungsverbot. Von 1934 bis 1938 wirkte C. als Ballettmeister am Residenztheater in Gotha und in Ostpreußen. Im Zweiten Weltkrieg unternahm er mit einem Ensemble Tourneen durch das besetzte Frankreich und die Niederlande. Er wurde zum Wehrdienst eingezogen und musste zum Fronttheater an die Ostfront. 1948/49 gehörte er zu den Gründern des Kabaretts "Die Badewanne", in dem er auch arbeitete. Ab 1951 gründete er die "Neue Gruppe Berlin" mit und wurde Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, aus dem er 1955 austrat. Ab 1952 war C. Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg (heute  Kontext zu: Universitaet der KuensteUniversität der Künste Berlin). 1956 wurde er Mitglied der Akademie der Künste Berlin, aus der er 1992 austrat. 1974 war er Ehrengast der Villa Massimo in Rom. In der Malerei errang er mit seinen lyrisch gestimmten Motiven Anerkennung. Vielfach arbeitete er mit dem Architekten Hans  Kontext zu: Scharoun HansScharoun zusammen, so auch bei der Staatsbibliothek im Kulturforum an der Potsdamer Straße (Mitte), für die er Glasfenster schuf. Ab 1978 entstanden vier Triptychen, in denen er sich mit Erlebnissen seiner Kindheit auseinandersetzte. Für sein gesamtes künstlerisches Wirken erhielt C. im In- und Ausland zahlreiche Kunst- und andere Preise.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist wer? 1955, Academie, Saur AKL ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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