Der Bruder des Architekten Bruno Taut war nach dem Studium an der Baugewerbeschule in Königsberg ab 1906 beim Hochbauamt Rixdorf (Neukölln) tätig. Nach einer Tätigkeit ab 1907 in Karlsruhe kam er 1911 als selbständiger Architekt nach Berlin. 1918 wurde T. Mitglied der Novembergruppe, Mitbegründer des Arbeitsrats für Kunst und 1926 Mitglied der Architektenvereinigung Der Ring. In der NS-Zeit wurde er diffamiert und ausgegrenzt. 1945 erhielt T. eine Professur an der Hochschule der Bildenden Künste Berlin, wo er bis 1953 die Abteilung Architektur leitete und ab 1955 Direktor der Abteilung Baukunst war. T. schuf eine Vielzahl von Schul- und Wohnbauten in und um Berlin sowie u. a. in Mitte das Verbandshaus der Gewerkschaften und das Gewerkschaftshaus Wallstraße. 1951 entstand nach seinen Plänen das Haus Bristol-/Dubliner Straße in der Schillerpark-Siedlung (Mitte). Der Wohnkomplex Hanseatenweg 1-3 im Hansaviertel (Mitte) wurde 1958 von T. geschaffen. In Charlottenburg errichtete T. zusammen mit Franz Hoffmann 1929/30 das Reichsknappschaftshaus (heute FU Zentralinstitut für Lateinamerika) Rüdesheimer Straße 54/56, zwischen 1918 und 1927 die Kleinhaussiedlung Eichkamp, 1927/28 die Siedlung Ruhleben, 1939 die Wohnanlage Mansfelder Straße zwischen Eisenzahnstraße 41/42, Bielefelder Straße 8/9 und Mansfelder Straße 44-50 und 43-49, 1919 bis 1923 die Wohnhäuser Eichkatzweg Nr. 19-25 und 1927/28 die Wohnhäuser Am Vogelherd 36-50. T. wohnte um 1920 Johannisstraße 13 (Steglitz-Zehlendorf) und ab etwa 1930 Lärchenweg 15.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Wer ist wer? 1958, Altpreußische, Brockhaus 1986, Kieling
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