N. debütierte im Alter von fünf Jahren mit Werken von Franz Liszt (1811-1886) und Frederic Chopin (1810-1849) am Klavier. Er absolvierte nach der Schulzeit eine Tuchhändlerlehre und besuchte die Königliche Musikhochschule in Berlin. Schon vor dem Ersten Weltkrieg war er als Komponist durch seine Arbeit in Hans von Wolzogens (1848-1938) Kabarett "Überbrettl" bekannt. Gemeinsam mit Paul Schneider-Duncker (1883-1956) gründete N. 1902 das Kabarett "Roland von Berlin". 1907 gründete er sein eigenes Kabarett "Chat noir", das sich in der Friedrichstraße befand, 1910 das "Metropol-Kabarett" und 1914 "Nelsons Künstlerspiele", die 1920 das Nelson-Theater am Kurfürstendamm/Ecke Fasanenstraße wurden. Kurt Tucholsky und Friedrich Hollaender schrieben für ihn die Texte. Bei ihm gastierte im Januar 1926 Josephine Baker (1906-1975). 1922 zog er zum Kurfürstendamm 186, wo er bis 1932 wohnte. 1933 nutzte er eine Gastspielreise um über Wien und Zürich nach Amsterdam zu emigrieren., wo er sich Ende April 1934 niederließ und bis zum 31.3.1940 das Kabarett "La Gaîté" und bis November 1942 die "Jüdische Schouwburg", wie das jüdische Theater ab November 1941 heißen musste, leitete. N. wurde 1942 ins Konzentrationslager Westerbork gebracht und überlebte durch die Hilfe von Kollegen. Anfang Oktober 1946 inszenierte er in Amsterdam die erste Nachkriegsrevue "1 000 Takte Nelson". Drei Jahre später organisierte er in Berlin die erste Nachkriegsrevue "Berlin - W-Weh" und spielte im Theater am Kurfürstendamm und im Theater am Nollendorfplatz u. a. mit Günter Neumann. 1953 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Nach dem Tod seiner Frau ließ sich N. in Berlin nieder. Er komponierte ungefähr 4 000 Lieder bzw. Chansons. N. erhielt ein Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47 (Steglitz-Zehlendorf). Eine Gedenktafel am Kurfürstendamm 186 erinnert an N.
Quellen und weiterführende Literatur: [ NDB, Exiltheater, Gradewohl/Zimmermann, Voß
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