G. war der Sohn des Baumeisters Philipp Gerlach d. Ä. († 1716). G. war 1707 als Nachfolger von Martin Grünberg zum Baudirektor ernannt worden. Er hatte bei Jean Baptist Broebes (um 1660-nach 1720) sein Handwerk gelernt und machte seine praktischen Erfahrungen bei Johann Friedrich Eosander von Göthe und Jean de Bodt (1670-1745). Unter Eosander von Göthe war er 1711 am Bau des Schlosses Charlottenburg beteiligt. Auch an der Erweiterung Charlottenburgs zwischen 1715 und 1720 wirkte G. mit. Nach seinen Plänen wurde 1716 die heutige Luisenkirche gebaut. Ab 1721 stand G. der Baukommission vor. Unter seiner Leitung erfolgte die Bebauung der Friedrichstadt und der Dorotheenstadt. 1732 wurde nach seinen Plänen das Kronprinzenpalais umgebaut. In den Jahren 1734/35 wurde nach Entwürfen von G. das Haus des Kammergerichts Berlin in der heutigen Lindenstraße 14 (Friedrichshain-Kreuzberg) errichtet, in dem sich bis 2001 das Berlin-Museum befand und das heute zum Jüdischen Museum gehört. Es diente bis 1913 als Berliner Kammergericht. Am 3.4.1747 nahm G. seinen Abschied aus allen offentlichen Ämtern. Eine Gedenktafel am Gierkeplatz erinnert an die Errichtung der Luisenkirche durch G. Die Philipp-Gerlach-Straße in Spandau ist nach G. benannt.
Quellen und weiterführende Literatur: [ NDB, Kieling
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