König in Preußen
* 14.8.1688 Cölln,
† 31.5.1740 Potsdam.
Der Sohn des Kurfürsten Friedrich III., seit 1701 Friedrich I. König in Preußen, und dessen Ehefrau Sophie Charlotte, Königin in Preußen, folgte am 25.2.1713 seinem Vater auf den Thron. Seine besondere Vorliebe für die Armee brachte ihm den Beinamen "Soldatenkönig" ein. Er lehnte ein großspuriges und kostenaufwendiges Hofleben ab. F. vergrößerte das Heer von 40 000 Mann auf das Doppelte, wobei 85 Prozent der Staatseinnahmen für dessen Ausrüstung und Verpflegung verwendet wurden. Er reformierte durch Schaffung von Kontrollinstanzen umfassend die preußische Wirtschafts- und Finanzverwaltung und schuf die Voraussetzungen für den Aufstieg Preußens zur Großmacht in Europa. In Berlin ließ er die alten Festungsanlagen abreißen und die Akzisemauer errichten. Berlin erhielt unter dem Soldatenkönig ein militärisches Gepräge, der königliche Gouverneur und der Stadtkommandant beherrschten das öffentliche Leben, der Lustgarten (Mitte) wurde als Exerzierplatz genutzt. Das Dorf Lützow, auch Lietzow wurde durch seine Verfügung vom 7.11.1719 nach Charlottenburg eingemeindet. 1721 machte er der Stadt Charlottenburg das Rathaus, Schloßstraße 2/2 a (Rathaus Charlottenburg (I)) zum Geschenk. Die von ihm angelegte Wilhelmstraße in Mitte und Kreuzberg trägt seinen Namen und in der Kirchgasse (Neukölln) erinnert eine Bronzefigur an den Monarchen.