Das B. befindet sich im nordöstlichen Bereich des Schlossparks Charlottenburg. Es wurde 1788/89 nach einem Entwurf von Carl Gotthard Langhans ursprünglich auf einer Insel errichtet. Langhans schuf den Grundriss eines Ovals, an das vier Rechtecke anschließen. An diesen kleinen Vorbauten befinden sich im Erdgeschoss die Eingänge, im ersten Obergeschoss Säulen (auf der Ost- und Westseite) bzw. Pilaster (Nord- und Südseite). Auf den Säulen ruhen im zweiten Obergeschoss Balkone. Eine kupferbeschlagene Kuppel schließt das Gebäude nach oben hin ab. Auf dieser stehen drei vergoldete Knaben, die einen Blumenkorb auf ihren Köpfen halten. Sie stammen von Karl Bobek (1925-1992) in freier Wiederholung der ursprünglichen Gruppe von Johann Eckstein (1735-1817). Das B. zeigt bereits Merkmale des beginnenden Klassizismus, so etwa der sparsame Fassadenschmuck (z. T. Fensterrahmungen mit Figuren). Das Gebäude wurde als Teehaus und als Aussichtsturm - mit faszinierendem Blick auf die Auenlandschaft von Berlin bis Spandau - verwendet. König Friedrich Wilhelm II. nutzte es zu persönlichen Aufführungen kammermusikalischer Werke sowie bei spiritistischen Sitzungen des Ordens der Rosenkreuzler, dem er angehörte. Nachfolgende Herrscher hielten sich hier jedoch nur selten auf. Nach erheblichen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das B. von 1956 bis 1960 nach alten Stichen wieder hergestellt. Das Innere der drei übereinander liegenden Säle wurde jedoch nicht wieder entsprechend dem ursprünglichen Zustand rekonstruiert. Das B. enthält heute in drei Etagen das so genannte Museum zur Geschichte des Berliner Porzellans. 2002/03 wurde das B. renoviert. Es steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Architekturführer, Dehio, BM 20.6.2003
]