Memhardt, Johann Gregor

* 1607 Linz/Donau,
† 1678, Berlin,
Baumeister.

M. erhielt eine Ausbildung als Festungsbaumeister in Holland. Er stand seit 1638 im Dienst des Kurfürsten von Brandenburg. 1641 wurde er Ingenieur und ab 1650 Hofbaumeister in Berlin. Zu seinen ersten Aufgaben zählte die Aufnahme eines Stadtplanes von Berlin-Cölln zur Vorbereitung des Festungsbaues, der, 1652 veröffentlicht, die Grundlage für spätere Bebauungen bildete. 1656 übernahm M. die Aufsicht über sämtliche kurfürstliche Gebäude. 1658 wurde er Direktor der Festungswerke und 1669 ehrenamtlicher Bürgermeister vom Friedrichwerder. M. zählte zu den führenden Berliner Baumeistern vor Johann Arnold  Kontext: Nering, Johann Arnold Nering. Zu seinen Leistungen zählen unter anderen der Bau des Lusthauses im  Kontext: Lustgarten Lustgarten (abgerissen) 1650 und der Entwurf und Bau der Berliner  Kontext: Festungsanlage Festungsanlage (ausgeführt 1658–1683; geschleift nach 1737). M. baute um 1653 (nach anderen Quellen 1656) in der Nähe der Hundebrücke (heute  Kontext: Schloßbrücke Schloßbrücke) sein eigenes Haus (später  Kontext: Stadtkommandantur Stadtkommandantur), das erste Haus auf der heutigen Straße Unter den Linden. Die Memhardtstraße trägt den Namen des Baumeisters.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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