L. war für die SPD von 1924 bis Juni 1933 Mitglied des Reichstages. In der Nacht zum 1.2.1933 wurde L. festgenommen; am 13. 2. 1933 vorübergehend entlassen, wurde er am 23. 3. 1933 erneut verhaftet und zu einer Haftstrafe verurteilt, 1936 brachte man ihn ins Konzentrationslager Sachsenhausen. Im Lager fand er Kontakt zu dort inhaftierten kommunistischen Funktionären. Nach seiner Entlassung am 5. 5. 1937 wurde er Teilhaber der Kohlenhandlung Bruno Meyer Nachf. in der Schöneberger Torgauer Straße. Leber knüpfte illegale Kontakte zu Wilhelm Leuschner (18901944), Carlo Mierendorff (18971943) und zu anderen Personen des Kreisauer Kreises. Er wurde am 5. 7. 1944 gemeinsam mit Adolf Reichwein (18981944) verhaftet und kam nach Verhören bei der Gestapo in mehrere Haftanstalten sowie ins Männerlager des Konzentrationslagers Ravensbrück. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn am 24. 10. 1944 zum Tode. Auf Beschluß des Senats erhielt L. auf dem Landeseigenen Waldfriedhof in Zehlendorf ein Ehrengrab. L. erhielt weitere Ehrungen in Berlin, so wurde nach ihm die Julius-Leber-Kaserne benannt, an der sich auch eine Gedenktafel für den Politiker befindet. Eine weitere Gedenktafel in der Köpenicker Straße 76 ist dem Treffen L.s und Reichweins mit kommunistischen Widerstandskämpfern in diesem Haus gewidmet. Das Mahnmal für die ermordeten Reichstagsabgeordneten erinnert auch an ihn.