Klemperer, Victor

* 09.10.1881 Landsberg/Warthe,
† 11.02.1960 Dresden,
Romanist.

Der Sohn eines Rabbiners kam 1890 nach Berlin und besuchte hier von 1893 bis 1896 das  Kontext: Französisches Gymnasium Französische Gymnasium, Dorotheenstraße, sowie 1896/97 das Friedrich-Werdersche Gymnasium, Kurstraße 53–55. K. studierte Philosophie sowie romanische und germanische Philologie. Bis 1912 als Journalist und Schriftsteller in Berlin tätig, wurde er 1913 promoviert und habilitierte sich 1914. Nach Tätigkeiten als Privatdozent und Professor an verschiedenen Universitäten und Hochschulen arbeitete er an der TH Dresden. 1935 von den Nationalsozialisten entlassen, war er weiteren Repressalien wegen seiner jüdischen Herkunft ausgesetzt. Nach dem II. Weltkrieg wirkte K. an verschiedenen Universitäten, bevor man ihn 1951 als Professor für romanische Sprachen und Literaturen an die  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität berief. Bis 1954 leitete er hier als geschäftsführender Direktor das Romanische Institut. Zudem gehörte er von 1947 bis 1960 dem Präsidialrat des Kulturbundes an. K. war von 1950 bis 1958 Abgeordneter der Volkskammer und ab 1953 ordentliches Mitglied der  Kontext: Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften. Neben Schriften zur französischen Literatur verfaßte K. 1947 eine Sprachkritik des Dritten Reiches „LTI – Notizbuch eines Philologen“ (1947). Er hinterließ darüber hinaus umfangreiche autobiographische Schriften, die seit 1989 veröffentlicht wurden. K. wohnte in Mitte von 1890 bis 1896 in der Albrechtstraße 20.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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