Gotzkowsky, Johann Ernst

* 21.11.1710 Konitz/Westpreußen,
† 09.08.1775 Berlin,
Kaufmann.

G. war seit seinem 14. Lebensjahr in Berlin ansässig und absolvierte eine sechsjährige Ausbildung in der Materialwarenhandlung von Adrian Sprögel an der  Kontext: Petrikirche Petrikirche. Danach war er bei seinem älteren Bruder Christian Ludwig G. in dessen Galanteriewarenhandlung in der Königstraße (heute Rathausstraße), später in der Breiten Straße tätig. 1740 von  Kontext: Friedrich II., König in Preußen, seit 1772 König von Preußen Friedrich II. nach Charlottenburg berufen, unterstützte G. dessen Gewerbepolitik. Er veranlaßte seinen Schwiegervater Christian Friedrich Blume († 1746) zur Anlage einer Seidenfabrik in der Königstraße 61. Nach dessen Tod übernahm und vollendete G. diese Fabrik. 1752 übernahm er auch die Simonsche Seidenfabrik in der Leipziger Straße und 1758 die Taftfabrik von Schwartz am Königstor. Das Unternehmen firmierte unter dem Namen „C. F. sel. Erben“. G. war seit 1747 auch Besitzer des Hauses Brüderstraße 13 ( Kontext: Nicolaihaus Nicolaihaus). Nach dem Scheitern der Wegely' schen Porzellanfabrik in der Neuen Friedrichstraße am Königstor gründete G. im Auftrag Friedrichs II. 1761 eine Porzellanmanufaktur in der Leipziger Straße (auf dem Gelände wurde später das  Kontext: Preußisches Herrenhaus Preußische Herrenhaus gebaut). Das hier hergestellte Porzellan trug ein blaues G unter der Glasur als Markenzeichen. 1763 übernahm Friedrich II. diese Manufaktur als KPM. Während des Siebenjährigen Krieges gelang es G. im Oktober 1760, mit Verhandlungsgeschick und unter Einsatz seines Vermögens, Berlin vor der Plünderung durch russische Truppen zu bewahren. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen G., seine Fabriken zu verkaufen. Er verstarb verarmt in Berlin. Beigesetzt ist er auf dem Alten Friedhof der St.-Nicolai- und St.-Marien-Gemeinde (Prenzlauer Berg). Die  Kontext: Gotzkowskybrücke Gotzkowskybrücke, die Gotzkowskystraße sowie die  Kontext: Gotzkowsky-Schule Gotzkowsky-Schule wurden nach ihm benannt. Eine Gedenktafel befindet sich am Wohnhaus G. s, dem  Kontext: Nicolaihaus Nicolaihaus, Brüderstraße 13.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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