Gneist, Heinrich Rudolf Hermann Friedrich von (1888)

* 13.08.1816 Berlin,
† 22.07.1895 Berlin,
Jurist.

Nach dem Jurastudium, der Promotion und Habilitation (1839) an der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität) war er als Verwaltungsjurist tätig und wurde 1845 zum a. o. und 1858 zum ordentlichen Professor berufen. Er gehörte dem  Kontext: Preußisches Abgeordnetenhaus Preußischen Abgeordnetenhaus und dem  Kontext: Reichstag Reichstag an, war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung (1845–1849 und 1858–1875) und führend in der Nationalliberalen Partei. G. befürwortete den Ausbau Preußens zum Verfassungsstaat und eine unabhängige Gerichtsbarkeit. Er war Mitbegründer und erster Präsident des Vereins für Sozialpolitik („Kathedersozialisten“). Er wohnte u. a. 1859 in der Mohrenstraße 1–2 und 1892 in der Linkstraße 40. Auf dem Kirchhof St. Matthäus (Schöneberg) hat er ein Ehrengrab erhalten. Die Gneiststraßen in Prenzlauer Berg und Wilmersdorf sind nach ihm benannt. Die Rudolf-von-Gneist-Gasse am Potsdamer Platz trägt seit 1998 seinen Namen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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